KI-Funktionen für das iPhone: Apple Intelligence verzögert sich weiter

Dennis Krause
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KI-Funktionen für das iPhone: Apple Intelligence verzögert sich weiter
Bild: Apple

Dass sich die KI-Funktionen für iPhone und iPad innerhalb der EU und China auf unbestimmte Zeit verzögern, ist schon länger bekannt. Doch auch im Rest der Welt wird die Einführung von Apple Intelligence immer langwieriger. Nicht nur startet die AI erst mit iOS 18.1 im Oktober, sondern auch KI-Bilder verzögern sich.

Apple Intelligence (Thema) wurde im Juni durch Apple auf der WWDC 2024 angekündigt und für iOS 18 versprochen. Schon damals war aber klar: Zum Release im September werden nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen. Im Verlauf der letzten Wochen wurde Apple Intelligence dann erst für iOS 18.1 über eine frühe Beta angekündigt. Zum Start des iPhone 16 (Pro) mit iOS 18.0 werden damit kaum KI-Funktionen verfügbar sein.

Doch auch wenn Apple Intelligence nun im Oktober mit iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS Sequoia 15.1 offiziell startet, werden noch viele Funktionen fehlen. Die aktuelle Beta zeigt, dass einige der Funktionen bereits verlässlich funktionieren, aber Apple an sehr vielen Stellen noch nicht das liefert, was in Aussicht gestellt wurde.

Erste Eindrücke aus den USA

Wie Bloomberg erfahren hat, verzögert sich unterdessen ebenfalls die Einführung von generativer KI für das Erzeugen von Bildern und damit die Funktionen für Genmoji sowie die Erzeugung von KI-Bildern in zahlreichen Apps. Diese sollte ursprünglich wohl ebenfalls mit iOS 18.1 eingeführt werden, verschiebt sich jetzt aber auf die Veröffentlichung von iOS 18.2 im Dezember.

Inoffizielle Roadmap zu Apple Intelligence

Aggregiert man nun alle Gerüchte zur Verfügbarkeit von Apple Intelligence, zeichnet sich ein ernüchterndes Bild, das vermutlich erst zur Vorstellung des iPhone 17 einen Kaufanreiz durch Apple Intelligence erzeugen wird, wie auch Gurman von Bloomberg im aktuellen Power-On-Newsletter mutmaßt.

That’s all to say: Don’t believe the hype about an iPhone 16 super cycle. But you can start believing in one for the iPhone 17 next year.

Gurman im Power-On-Newsletter vom 08. September
KI-Funktionen zum Start des iPhone 16 (Pro)
  • Transkription von Audioaufnahmen/Voicemail
  • Berechnung von Mathematik-Aufgaben in der Notizen-App
KI-Funktionen im Oktober mit iOS 18.1
  • Zusammenfassung von Benachrichtigungen/Nachrichten und Webseiten
  • Schreibhilfen wie Gegenlesen
  • Bildbearbeitung zum Retuschieren von Personen und Objekten
  • Transkription von Anrufen
  • Apple Mail hebt wichtige E-Mails hervor
KI-Funktionen bis Ende 2024 mit iOS 18.2
  • ChatGPT-Integration in Siri
  • KI-Emojis (Genmoji)
  • Bildgenerierung durch KI (Image Playground)
KI-Funktionen die erst im Jahr 2025 nachgeliefert werden
  • Siri mit KI-Funktionen: iPhone steuern, auf Dateien zugreifen und „verstehen“ was der Nutzer gerade tut.
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EU und China außen vor

Diese Liste gilt ohnehin nicht für die ganze Welt, denn erstens ist noch unklar zu welchem Zeitpunkt weitere Sprachen für Apple Intelligence freigeschaltet werden, denn zum Start mit iOS 18.1 wird vorerst nur US-Englisch unterstützt. Zweitens ist Apple Intelligence innerhalb der EU und China vorerst nicht verfügbar.

In der EU, weil Apple mehr Zeit für die Umsetzung von EU-Gesetzen wie dem DMA benötigt, die verhindern, dass der Konzern seine Marktmacht ausnutzt. Und in China muss Apple ebenfalls einige Hürden überwinden: Wie die eigenen KI-Modelle durch den Staat genehmigen zu lassen und eine Alternative für ChatGPT zu finden, denn das ist dort verboten. In beiden Jurisdiktionen bleibt Apple zurzeit noch ein Zeitfenster für die Veröffentlichung von Apple Intelligence schuldig.

Konkurrenz prescht nach vorn

Die Konkurrenz nutzt diese Verzögerungen und langsame Fertigstellung von Apple Intelligence derweilen aus und prescht mit zahlreichen KI-Funktionen in Smartwatch und Smartphone nach vorn. Sei es das neue Google Pixel 9 Pro (Test), die Pixel Watch 3 oder die neue Samsung Galaxy Watch 7 (Test) – Die Konkurrenz schläft nicht und bringt neue Funktionen deutlich schneller auf den Markt als der iPhone-Konzern.