Effizienter SM2508-Controller: PCIe-5.0-SSDs mit nur 7 Watt bei fast 15 GB/s erwartet
Die lange erwartete Alternative zum E26-Controller von Phison soll dieses Jahr endlich verfügbar werden. SSDs mit dem SM2508-Controller von Silicon Motion sollen zumindest genauso schnell sein, aber bis zu 50 Prozent effizienter arbeiten und dadurch weniger Strom und Kühlung benötigen.
Bisher heißt PCIe 5.0 immer Phison E26
Alle bisherigen PCIe-5.0-SSDs für Verbraucher nutzen die gleiche Plattform mit E26-Controller von Phison. Dieser liefert eine hohe Leistung und ermöglicht so SSDs mit 14,5 GB/s und knapp 2 Millionen IOPS, benötigt aber auch viel Strom, sodass diese SSDs in der Spitze fast 12 Watt Leistung aufnehmen.
Der SM2508 soll viel effizienter sein
Mit dem PCIe-5.0-Controller kommt Silicon Motion sehr spät, will es dafür aber in puncto Effizienz besser machen. Der ursprünglich bereits für 2023 angekündigte SM2508, der nun also deutlich Verspätung hat, soll ebenso SSDs mit 14,5 GB/s ermöglichen, die unter Last aber lediglich 7 Watt benötigen.
SMI verspricht 50 % mehr Effizienz als mit E26
In einer Präsentation von SMI zur Computex werden noch viel mehr Details zum SM2508 bekannt. So wird jetzt deutlich, dass die im Vorfeld genannten 3,5 Watt für die maximale Leistungsaufnahme des Controllers stehen. Im Schlafmodus (PS4) soll diese auf nur 2,5 Milliwatt sinken.
Der Hersteller rühmt sich mit einer um 50 Prozent höheren Energieeffizienz gegenüber einem „Wettbewerber“. Dass hier mit dem Phison E26 verglichen wird, liegt auf der Hand. Für diesen werden 1.273 MB/s pro Watt genannt. Das passt in etwa zu den 14,5 GB/s bei über 11 Watt, die SSDs mit dem E26 aufweisen. Der SM2508 soll wiederum 2.185 MB/s pro Watt ermöglichen. Bei ebenfalls 14,5 GB/s würde dies 6,6 Watt oder eben jene rund 7 Watt für eine SSD mit SM2508 bedeuten.
Wechsel auf 6 nm zahlt sich beim Stromverbrauch aus
Diese Effizienz sei vor allem dem feinen Herstellungsverfahren zu verdanken. Das 6-nm-Verfahren bei TSMC sorge für eine um 30 Prozent reduzierte Leistungsaufnahme gegenüber dem 12-nm-Prozess. Vor einigen Jahren war der SM2508 noch in 12 nm geplant gewesen. Dass er jetzt in 6 nm erscheint, ist sicher einer der Gründe für seine Verspätung.
Ein harter Gegner für den E26
Das lange Warten könnte sich also lohnen, zumindest wenn die Eckdaten des SM2508 in Relation zur Leistungsaufnahme betrachtet werden. Bei den Leistungsdaten und der Ausstattung mit einem Vierkernprozessor, 8 Speicherkanälen, LDPC-Engine, DDR4/LPDDR4 Cache, Unterstützung für AES 256 und TCG Opal 2.0 sowie schnellstem NAND-Flash der Zukunft (3.600 MT/s) steht er dem Phison E26 in nichts nach.
Phison PS5026-E26 | Silicon Motion SM2508 | |
---|---|---|
Schnittstelle | PCIe 5.0 x4 | |
Protokoll | NVMe 2.0 | |
Fertigung | 12 nm (TSMC) | 6 nm (TSMC) |
Package | 576-ball FCCSP, 16 × 16 mm | ? |
CPU-Kerne | 2 × ARM Cortex R5 3 × CoX Processor |
4 × ARM Cortex R8 1 × Cortex M0 |
NAND-Channel (CE) | 8 (32) | |
SSD-Kapazität (max.) | 32 TB | ? |
Durchsatz/Channel | 2.400 MT/s | 3.600 MT/s |
DRAM | DDR4/LPDDR4 (3.200 MT/s) | DDR4/LPDDR4 |
ECC | 5th Gen LDPC | LDPC |
Sicherheit | AES 256 SHA 512 RSA 4096 TCG Opal 2.0 |
AES 256 TCG Opal 2.0 |
Seq. Read | 14.000 MB/s | 14.500 MB/s |
Seq. Write* | 12.000 MB/s | 14.000 MB/s |
4K Random Read | 1.500.000 IOPS | 2.500.000 IOPS |
4K Random Write* | 2.000.000 IOPS | 2.500.000 IOPS |
*im SLC-Cache alle Angaben laut Phison (Stand Januar 2024) und SMI (Stand Juni 2024) |
Während SMI offiziell von bis zu 14,5 GB/s lesend und 14 GB/s schreibend spricht, zeigt ein Screenshot sogar 14,9 GB/s beim Lesen aber „nur“ 13 GB/s beim Schreiben. Es wird sich zeigen, mit welchen Werten die SSD-Drittanbieter ihre fertigen Produkte letzlich bewerben werden. SSDs mit Phison E26 werden momentan mit maximal 14,6 GB/s lesend und 12,7 GB/s schreibend beworben, wie es bei der MSI Spatium M580 Frozr (Test) der Fall ist.
Marktstart im 4. Quartal
Wie Tom's Hardware von der Computex berichtet, soll der SM2508 im vierten Quartal 2024 endlich verfügbar sein. Derzeit würden SMI und die Partner noch an der Firmware feilen und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Speicherchips prüfen.