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Im Test vor 15 Jahren: Der Vorteil von SSDs gegenüber HDDs im Alltag

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Der Vorteil von SSDs gegenüber HDDs im Alltag

Solid State Drives (SSDs) wurden vor 15 Jahren immer populärer dank bezahlbarer Modelle mit immer weiter wachsenden Kapazitäten. Im Test vor 15 Jahren beantwortete ComputerBase die Frage, wie groß die Vorteile einer SSD im Vergleich zu einer HDD im Alltag tatsächlich waren.

Schnelle Zugriffszeiten

Während herkömmliche Festplatten über mechanische Bauteile verfügen, um Informationen zu lesen und zu schreiben, sind SSDs vollständig elektronisch. Dementsprechend war einer der größten Vorteile von SSDs die schnellen Zugriffszeiten, da nicht erst Bauteile mechanisch (also physisch) bewegt werden mussten. Zugleich waren der wahllose (nicht-sequentielle) Zugriff auf Daten aus dem gleichen Grund deutlich schneller. In der Praxis hatte beides starke Implikationen: Vom Anwendungsstart bis zum Booten des Betriebssystems waren SSDs deutlich besser aufgestellt als herkömmliche Festplatten.

Das Testfeld aus neun SSDs und zwei Festplatten deckten alles von günstigen Einsteigermodellen bis hin zu SLC-SSDs ab. Die beiden Festplatten Western Digital Velociraptor 300 GByte und Western Digital Caviar Blue 640 GByte standen jeweils für absolute High-End- und beliebte Durchschnitts-Festplatten ein.

Vorteile im Alltag

Beim Bootvorgang war mit dem bloßen Auge aus den Testergebnissen ersichtlich, bei welchen Modellen es sich um SSDs und bei welchen um HDDs handelte. Während es zwischen den SSDs mit maximal acht Prozent quasi keinen bemerkbaren Unterschied gab, dauerte das Booten mit den beiden HDDs über doppelt so lange wie mit der langsamsten SSD. Die teure Velociraptor-Festplatte konnte immerhin einen knappen Vorsprung gegenüber dem Budget-Modell mit gleicher Technologie erzielen. Dieses Bild zog sich auch durch alle Anwendungstests: Während die SSDs alle sehr schnell Programme starteten, dauerte das bei den Festplatten nahezu immer etwa doppelt so lange. Wer mehrere Programme auf einmal starten wollte, der musste beim Einsatz einer Festplatte sogar mit dreimal so langen Startvorgängen rechnen. Die schnellsten SSDs konnten hier immerhin zwischen 17 und 20 Prozent schneller arbeiten als die langsamsten Modelle.

Diagramme
Bootvorgang
  • Bootzeit Windows 7:
    • Agility EX
      27,2
    • Agility EX (genutzt)
      27,8
    • Postville
      28,0
    • Postville (genutzt)
      28,0
    • Vertex Turbo (1.0)
      28,2
    • Vertex Turbo (1.0, genutzt)
      28,2
    • Mushkin IO (genutzt)
      28,3
    • Agility (1.3, genutzt)
      28,5
    • Mushkin IO (1.0)
      28,6
    • Ultradrive 64 GB (1819, genutzt)
      28,6
    • Agility (1.30)
      28,7
    • P128
      28,7
    • Ultradrive 64 GB (1571)
      28,9
    • Ultradrive 128 GB (1571)
      29,0
    • Vertex (1.30)
      29,0
    • P128 (genutzt)
      29,0
    • Ultradrive 128 GB (1571, genutzt)
      29,0
    • Vertex (1.30, genutzt)
      29,1
    • Ultradrive 64 GB (1819)
      29,3
    • Ultradrive 64 GB (1571, genutzt)
      29,4
    • Velociraptor (genutzt)
      58,6
    • Velociraptor
      59,9
    • Caviar Blue
      63,2
    • Caviar Blue (genutzt)
      66,8
Einheit: Sekunden

Beim Kopieren von großen Datenmengen zeigten sich größere Unterschiede zwischen den SSDs. So konnte die Agility EX mit SLC-Speicher beispielsweise ein Windows-7-Image fast doppelt so schnell wie eine Ultradrive kopieren. Wie gewohnt lagen die Festplatten auf dem letzten Platz und waren teilweise nahezu bis zu fünf Mal langsamer.

Diagramme
Kopiertests – Win7 Image
  • Windows 7 Image (ca. 3 GB):
    • Agility EX
      26,8
    • Agility EX (genutzt)
      29,6
    • P128
      30,5
    • P128 (genutzt)
      32,9
    • Mushkin IO (1.0)
      35,8
    • Mushkin IO (genutzt)
      36,4
    • Vertex Turbo (1.0)
      37,0
    • Ultradrive 128 GB (1571)
      37,9
    • Vertex (1.30)
      38,2
    • Postville
      40,0
    • Postville (genutzt)
      40,5
    • Ultradrive 128 GB (1571, genutzt)
      41,5
    • Agility (1.30)
      42,6
    • Agility (1.3, genutzt)
      44,1
    • Ultradrive 64 GB (1571)
      47,8
    • Ultradrive 64 GB (1819)
      48,6
    • Ultradrive 64 GB (1819, genutzt)
      49,0
    • Ultradrive 64 GB (1571, genutzt)
      52,4
    • Velociraptor
      55,8
    • Caviar Blue
      66,3
    • Vertex Turbo (1.0, genutzt)
      69,1
    • Velociraptor (genutzt)
      74,5
    • Vertex (1.30, genutzt)
      111,0
    • Caviar Blue (genutzt)
      128,2
Einheit: Sekunden

Als letzter Anwendungstest diente die Installation von Programmen, stellvertretend traten hier Microsoft Office 2007 und Rockstars GTA IV an. Im Test wurde GTA IV mittels CD installiert und das optische Laufwerk limitierte so stark, dass die Installation auf allen SSDs und Festplatten gleich lange dauerte. Anders sah es bei der Installation von Office 2007 über ein virtuelles Laufwerk aus. Hier ergab sich das bekannte Bild: SSDs vorne und HDDs hinten. Die Unterschiede fielen jedoch geringer als sonst aus und die langsamste SSD war „lediglich“ 10 bis 50 Prozent schneller als die beiden HDDs. Bei der schnellsten SSD waren dies immerhin 35 bis 85 Prozent.

Diagramme
Installation GTA IV
    • SSDs (Durchschnitt)
      882,3
    • WD Velociraptor
      882,9
    • WD Caviar Blue
      884,5
Einheit: Sekunden

Fazit

Unter realistischen Bedingungen zeigte sich sehr schnell und über quasi alle Anwendungsszenarien hinweg, dass SSDs ein gigantisches Upgrade gegenüber den mechanischen HDDs waren. Das Fazit im Test vor 15 Jahren war damals klar: „Keine CPU für 1.000 Euro, keine sechzehn Gigabyte des schnellsten und teuersten DDR3-Speichers und kein neues Mainboard vermag das alltägliche Arbeiten mit dem PC so zu beschleunigen wie eine SSD.“ Unabhängig von dem gewählten Modell konnten Nutzer immer mit einem gewaltigen Sprung in der gefühlten Geschwindigkeit des Computers rechnen. Wer dennoch genauer auf das Modell schauen wollte, der war mit der Intel X25-M gut bedient, die eine Empfehlung für ihre hohe Geschwindigkeit, TRIM-Unterstützung und mäßigen Preis erhielt.

Welcher Massenspeicher steckt im Desktop-PC?
  • Nur SSDs
    ➚ 70,6 %
    Historie: 25,9 % 31,6 % 40,3 % 49,7 % 55,4 % 59,4 % 67,2 %
  • Nur HDDs
    ➚ 0,3 %
    Historie: 2,9 % 2,0 % 1,1 % 0,5 % 0,4 % 0,3 % 0,2 %
  • Nur SSHDs
    ➘ 0,3 %
    Historie: 0,3 % 0,2 % ➙ 0,2 % 0,3 % 0,2 % 0,3 % ➙ 0,3 %
  • Eine Kombination daraus
    ➘ 28,8 %
    Historie: 70,9 % 66,3 % 58,4 % 49,5 % 44,0 % 40,1 % 32,3 %

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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