Im Test vor 15 Jahren: eSATA machte USB und FireWire den Garaus
Im Test vor 15 Jahren traten zwei externe Festplattengehäuse von Iomega und MacPower (Test) an. Während es sich bei dem Iomega-Produkt um ein Komplettsystem inklusive verbauter 250 GByte Festplatte handelte, erlaubt MacPower Nutzern eine Festplatte nach Wahl einzubauen.
USB, FireWire und eSATA im Test
Die beiden Festplattengehäuse im Test konnten sowohl mit USB 2.0 als auch mit FireWire 400 und 800 aufwarten. Das MacPower Pleiades Super S-Combo bot zudem einen eSATA-Anschluss, der vor 15 Jahren das Nonplusultra in puncto Konnektivität darstellte. Während das Iomega-Modell mit einer eingebauten Festplatte mit bis zu 500 GByte – das Modell im Test hatte 250 GByte Kapazität – ausgeliefert wurde, konnten Anwender bei dem MacPower Pleiades eine eigene Festplatte verbauen. Im Test fiel die Wahl auf eine WD740 Raptor mit 74 GByte Speicher.
Iomega | MacPower | |
---|---|---|
Leer-Gehäuse | – | ✓ |
Komplett-System | ✓ | – |
USB 2.0 | ✓ | ✓ |
FireWire 400 | ✓ | ✓ |
FireWire 800 | ✓ | ✓ |
eSATA | – | ✓ |
HDD-Größe | 200-500 GByte | – |
interne Schnittstelle | PATA | SATA |
Festplatte | Hitachi 7K250 | WD740 Raptor |
Die Abmessungen der Iomega 250 GByte Black Series, so der volle Name des Produkts, betrugen 197 × 121 × 41 mm (L × B × H). Auf der Rückseite des Gehäuses befand sich der Ein/Aus-Schalter sowie die vier Schnittstellen und der Netzanschluss. Zur Kühlung der Festplatte verbaute der Hersteller einen 30-mm-Lüfter, der permanent lief. Das Pleiades setzte hingegen auf eine komplett passive Kühlung ohne Lüfter. Die Abmessungen des Aluminiumgehäuses betrugen 228 × 137 × 35 mm (L × H × B). Beide Gehäuse verfügten über Gummifüße, um die Übertragung von Vibrationen an den Schreibtisch zu vermindern.
Dank eSATA rasend schnell
Im Test vor 15 Jahren mussten beide externe Festplatten an einer Vielzahl von Mainboards ihre Geschwindigkeit unter Beweis stellen. Das MacPower Pleiades konnte dabei unabhängig der Anschlussart – nicht zuletzt dank der schnellen WD Raptor Festplatte – sämtliche Benchmarks gewinnen. Für Anwender interessanter war der Vergleich zwischen den verschiedenen Anschlüssen. Während USB 2.0 beide Festplatten massiv ausbremste, konnte FireWire 400 eine leichte Abhilfe schaffen. Mit FireWire 800 stieg die Übertragungsgeschwindigkeit beider Festplatten deutlich an, wobei das Pleiades beim Einsatz von eSATA nochmals schneller arbeiten konnte. Wer schnell Daten übertragen wollte, der kam vor 15 Jahren nicht an FireWire 800 oder eSATA vorbei.
Fazit
eSATA war zwar schnell, aber auch teuer. Mit einem Preis von rund 105 Euro zuzüglich Festplatte war das Pleiades alles andere als günstig. Die günstigsten eSATA-Gehäuse starteten damals bei etwa 30 Euro, während ein einfaches USB-Gehäuse bereits ab 10 Euro erhältlich war. Damit stellte sich die Frage, für wen sich diese hohen Mehrkosten lohnten. Die Antwort war wie so oft individuell. Wer während der Arbeit viele Daten auf eine externe Festplatte übertragen musste, für den konnte sich die höhere Geschwindigkeit schnell auszahlen. Wer nur privat einige Fotos gelegentlich sicherte, der kam vermutlich auch mit dem langsameren USB 2.0 über die Runden.
eSATA war nie ein Erfolg
So schnell eSATA zu Anfangszeiten auch war, so wenig universell und zukunftstauglich war die Schnittstelle: Heute ist USB 3.x das Mittel der Wahl zum Anschluss externer Laufwerke, noch mehr Leistung gibt es über Thunderbolt am selben USB-Typ-C-Stecker. eSATA spielt keine Rolle mehr.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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