Micron 4600: OEMs erhalten SSD-Option mit 14,5 GB/s und G9-TLC-NAND
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Micron bringt die nächste SSD mit PCIe 5.0 auf den Markt. Die 4600-Serie ist für das OEM-Geschäft bestimmt und bietet mit 14,5 GB/s beim Lesen und 12 GB/s beim Schreiben einen ähnlichen Durchsatz wie die Flaggschiffe der Markentochter Crucial. Neu ist der schnelle G9-TLC-NAND.
Micron 4600 mit mehr IOPS als Crucial T705
Die Micron 4600 nutzt den verbreiteten M.2-2280-Formfaktor für Speicherkapazitäten von 512 GB, 1 TB, 2 TB und 4 TB. Während die maximale Leserate jener der Crucial T705 (Test) entspricht, liegt die Schreibrate knapp darunter. Wiederum deutlich höher fallen die IOPS aus, wie die nachfolgende Tabelle veranschaulicht.
Micron 4600 | Crucial T705 2 TB | Crucial T700 2 TB | |
---|---|---|---|
Sequenzielles Lesen max. | 14.500 MB/s | 12.400 MB/s | |
Sequenzielles Schreiben max. | 12.000 MB/s | 12.700 MB/s | 11.800 MB/s |
4K Random Read/Write IOPS | 2.100K / 2.100K | 1.550K / 1.800K | 1.500K / 1.500K |
Die Modelle mit 2 TB und 4 TB sollen jeweils die maximale Leistung von 14,5 GB/s lesend und 12 GB/s schreibend sowie 2,1 Millionen IOPS bei wahlfreien Zugriffen erreichen. Nur etwas langsamer ist die 1-TB-Version, während die kleinste Variante mit 512 GB nur mit 10.300 MB/s liest und mit 5.780 MB/s schreibt.
512 GB | 1 TB | 2 TB | 4 TB | |
---|---|---|---|---|
Seq. Lesen | 10.300 MB/s | 14.500 MB/s | ||
Seq. Schreiben | 5.780 MB/s | 11.500 MB/s | 12.000 MB/s | |
4K Random Read IOPS | 800K | 1.600K | 2.100K | |
4K Random Write IOPS | 1.200K | 2.100K | ||
TBW | 300 | 600 | 1.200 | 2.400 |
Knapp 8,5 Watt beim Lesen
Im Datenblatt (PDF) nennt Micron weitere Eckdaten sowie eine Leistungsaufnahme beim Lesen von weniger als 8,25 Watt respektive 8,5 Watt. Eine Crucial T705 benötigt in der Spitze durchaus 12 Watt. Ob hier also eher der Durchschnitt gemeint ist, bleibt abzuwarten.
Mit schnellem G9-TLC-NAND
Die Micron 4600 ist nach der Micron 2650 die zweite SSD, die den neuen G9-TLC-NAND von Micron nutzt, der 276 Layer besitzt. Zum Controller macht Micron noch keine näheren Angaben. Dieser unterstützt aber PCIe 5.0 x4, NVMe 2.0c sowie eine AES-Verschlüsselung mit 256 Bit und diverse Sicherheitsstandards.
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Leistungsvergleiche laut Hersteller
Micron sieht in der 4600 „ein innovatives Client-Speicherlaufwerk für OEMs, das darauf ausgelegt ist, Gamern, Entwicklern und Profis außergewöhnliche Leistung und Benutzererfahrung zu bieten“. In den Office-Benchmarks des PCMark 10 soll die neue Micron 4600 mit PCIe 5.0 die ältere Micron 3500 mit PCIe 4.0 um 38 Prozent hinter sich lassen. Die nicht genau spezifizierten „Gen 5 Mitbewerber“ sollen noch um 11 Prozent geschlagen werden.
Zudem zieht Micron einen Vergleich im SPECwpc5-Benchmark mit folgenden Ergebnissen:
Micron
- Media and entertainment applications: up to 61% faster
- Energy industry applications: up to 59% faster
- Product development applications: up to 45% faster
- Life sciences applications: up to 38% faster
Preise und Verfügbarkeit
Laut Micron steht die 4600 SSD ab sofort zur Bemusterung für OEMs bereit. Preise werden für dieses B2B-Geschäft nicht öffentlich kommuniziert.
Samsung hat mit der PM9E1 bereits im letzten Jahr eine PCIe-5.0-SSD für den OEM-Sektor vorgestellt, die 14,5 GB/s beim Lesen und 13 GB/s beim Schreiben schafft.
Dafür fehlt Samsung noch ein Pendant für das Retail-Geschäft, das aber bald folgen soll.
Wie Fotos von Storage Review enthüllen, kommt bei der Micron 4600 der SM2508-Controller von Silicon Motion zum Einsatz. In ersten Tests wurden sogar 14 GB/s beim Schreiben erreicht, sodass Micron bei der Angabe von 12 GB/s tief stapelt. Wie zu erwarten, wird der Vorgänger Micron 3500 nicht nur beim Durchsatz deutlich geschlagen.
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Die Redaktion dankt Community-Mitglied „massaker“ für den Hinweis.
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