Mini-Speicher für Mini-PC: Raspberry Pi erhält eine eigene SSD-Serie

Michael Günsch
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Mini-Speicher für Mini-PC: Raspberry Pi erhält eine eigene SSD-Serie
Bild: Raspberry Pi Foundation

Nach SD-Karten verkauft die Raspberry Pi Foundation nun auch SSDs unter dem eigenen Logo. Die Raspberry Pi SSD wird mit 256 GB oder 512 GB Speichervolumen angeboten. Im kurzen M.2-2230-Formfaktor unterstützt sie PCIe 3.0, benötigt aber einen Adapter für den Kleinst-PC.

Eine Raspberry Pi SSD erschien nur logisch

Bei der Vorstellung der Raspberry Pi SSD heißt es, dass der PCIe-Port auf dem Raspberry Pi 5 am häufigsten zum Anschluss einer NVMe-SSD verwendet wird. Daher wird nun eine passende SSD geliefert. Allerdings besitzt der Raspberry Pi 5 an sich gar keinen passenden Anschluss. Es wird also zusätzlich eine Adapter-Platine wie die im Titelbild zu sehende M.2 HAT benötigt.

Raspberry Pi SSD mit 512 GB
Raspberry Pi SSD mit 512 GB (Bild: Raspberry Pi Foundation)

Gegenüber SD-Karten sorgen SSDs noch einmal für eine satte Beschleunigung der Programmstarts. Nur wenige technische Details werden über die SSD verraten. Zumindest soll sie PCIe 3.0 und NVMe 1.4 unterstützen und folgende IOPS beim wahlfreien Lesen und Schreiben erreichen.

256 GB 512 GB
4KB Random Read 40.000 IOPS 50.000 IOPS
4KB Random Write 70.000 IOPS 90.000 IOPS

Zum sequenziellen Durchsatz werden keine Angaben gemacht. Die maximale SSD-Leistung wird dabei aber wohl kaum abrufbar sein, denn der Anschluss des Adapters ist auf PCIe 3.0 x1 für knapp 1 GB/s (brutto) beschränkt. Vonseiten des Raspberry Pi 5 ist die Verbindung (via FPC-Stecker) sogar offiziell auf PCIe 2.0 x1 mit 0,5 GB/s (500 MB/s) begrenzt. Es besteht aber die Möglichkeit, den PCIe-3.0-x1-Modus zu erzwingen.

Die 22 mm breite und 30 mm lange M.2-SSD misst laut Datenblatt (PDF) maximal 1,35 mm in der Höhe. Folglich ist sie einseitig mit Chips bestückt. Angaben zu Controller und NAND-Flash fehlen komplett. Für einen eigenen DRAM-Cache ist in diesem Format aber in der Regel kein Platz, hier dürfte die NVMe-Funktion Host Memory Buffer einspringen.

Die Raspberry Pi Foundation will die SSDs zu Preisen von 30 US-Dollar (256 GB) und 45 USD (512 GB) sowie als Kit mitsamt Adapter für 40 USD respektive 55 USD anbieten. Hierzulande erfolgt der Vertrieb über Reichelt Elektronik, der Händler nennt bisher aber weder einen Liefertermin noch Euro-Preise.

Garantierte Verfügbarkeit bis mindestens 2032

Was die Raspberry Pi SSD von Alternativen anderer Hersteller unterscheidet, ist das Versprechen einer langjährigen Verfügbarkeit. Mindestens bis Januar 2032 soll die Raspberry Pi SSD hergestellt werden.

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