Seagate und Western Digital: Einnahmen mit Festplatten deutlich gestiegen

Die oft schon totgesagten Festplatten (HDD) erleben einen spürbaren Aufschwung. Beflügelt durch den wachsenden Speicherbedarf in Rechenzentren verzeichneten die führenden Hersteller Seagate und Western Digital erneut ein deutliches Umsatzplus.

Bei Seagate stieg der Umsatz mit Festplatten im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2025 um satte 57 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Das bedeutet rund 2,169 Milliarden US-Dollar. Während der Absatz mit rund 13 Millionen Einheiten um lediglich 12 Prozent zugelegt hat, stieg der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) auf 167 USD und somit um ganze 40 Prozent.

	Seagate	Western Digital
HDD-Umsatz	2,169 Mrd. USD (+57 %)	2,409 Mrd. USD (+76 %)
HDD-Absatz	13 Millionen (+12 %)	13,5 Millionen (+25 %)
HDD-ASP	167 USD (+40 %)	172 USD (+41 %)

Das liegt vor allem an den gestiegenen Speicherkapazitäten, denn durchschnittlich lag diese bei 11,6 TB pro Laufwerk, während es ein Jahr zuvor noch 8,2 TB waren. Etwa 87 Prozent der Verkäufe machten Laufwerke der Klasse „Mass Capacity“ aus.

Unterm Strich konnte Seagate dank der guten HDD-Verkäufe auch seinen Gewinn nochmals steigern, der bei 433 Millionen US-Dollar liegt.

Bei Western Digital ging es bei den HDD-Verkäufen sogar noch ein Stück weiter voran. Der Absatz stieg um 25 Prozent auf nunmehr 13,5 Millionen Stück. Bei einem auf 172 USD gestiegenen Durchschnittspreis kletterte der Umsatz auf 2,409 Milliarden USD und damit um stolze 76 Prozent. Laut den Angaben des Herstellers entfielen aber nur rund 69 Prozent der verkauften HDDs auf das „Cloud“-Segment. Der Rest kam in gleichen Teilen durch Modelle für „Client“ und „Consumer“ zu Stande.

In Kombination mit dem Flash-Speicher-Geschäft konnte Western Digital seinen Gesamtumsatz auf 4,285 Milliarden USD und seinen Gewinn auf 594 Millionen USD steigern.

HDD-Aufschwung erst am Anfang?

Die im vergangenen Oktober veröffentlichten Prognosen des Berufsverbands IEEE zum massiv steigenden HDD-Absatz erscheinen angesichts der aktuellen Entwicklung gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Vieles hängt aber davon ab, ob die HDD-Hersteller ihre Roadmaps mit noch größeren Kapazitäten und weiter sinkenden Preisen pro TB erfüllen können und wie sich die SSD-Konkurrenz in diesem Punkt den HDDs weiter annähern wird.

In puncto Speicherkapazität hat jüngst Seagate vorgelegt und Muster einer 36-TB-Festplatte mit HAMR-Technik und SMR angekündigt.