Ultra QLC: SanDisk zeigt die Roadmap zur 512-TB-SSD

Michael Günsch
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Ultra QLC: SanDisk zeigt die Roadmap zur 512-TB-SSD
Bild: SanDisk

Während HDDs sich mit Ach und Krach der Marke von 40 TB Speicherkapazität annähern, sind SSDs inzwischen schon bei 128 TB angekommen. SanDisk will dies bereits im nächsten Jahr verdoppeln und ab 2027 schon 512 TB anbieten. Eine Terminprognose für die erste PetaByte-SSD (1000 TB) wagt die Roadmap des Herstellers aber nicht.

Die Roadmap bis 512 TB (und irgendwann 1 PB)

Der Mutterkonzern Western Digital hatte schon letzten Juni eine grobe Roadmap präsentiert, auf der erstmals das Ziel einer Enterprise-SSD mit 1 Petabyte Speichervolumen oder rund 1.000 Terabyte stand. Einen konkreten Termin für die Petabyte-SSD liefert die neue Roadmap von SanDisk auch noch nicht. Allerdings hat sich für die kommenden Jahre etwas geändert: Nun soll bereits im Kalenderjahr 2026 und nicht erst 2027 eine 256-TB-SSD fertig sein.

Ambitionierte Roadmap: SanDisk will die nächsten Jahre die SSD-Kapazität auf 256 TB und 512 TB verdoppeln, die PetaByte-SSD rückt näher
Ambitionierte Roadmap: SanDisk will die nächsten Jahre die SSD-Kapazität auf 256 TB und 512 TB verdoppeln, die PetaByte-SSD rückt näher (Bild: SanDisk)
Die vorherige Roadmap aus dem Juni 2024
Die vorherige Roadmap aus dem Juni 2024 (Bild: Western Digital)

Bei der Präsentation auf dem kürzlichen Investor Day war sogar von „Anfang nächstes Jahr“ für 256 TB die Rede, was aber nicht für den Marktstart gelten dürfte. Denn die 128-TB-SSD soll dieses Jahr auch erst im dritten Quartal ausgeliefert werden.

Die Roadmap ist sehr ambitioniert, denn für 2027 plant SanDisk bereits mit 512 TB. Auch hier bleibt abzuwarten, ob das auch bereits für das Serienprodukt gilt.

Ultra QLC mit BiCS8 und Custom-Controller

Die Basis für die hohen Speicherkapazitäten von erst einmal 128 TB, dann 256 TB und später 512 TB der „Ultra QLC“ genannten Plattform bilden der neue BiCS8-QLC-NAND mit branchenweit höchster Speicherkapazität von 2 Tbit (256 GByte) pro Die sowie ein auf QLC abgestimmter Controller der Enterprise-Klasse.

SanDisk „Ultra QLC“ (Bild: SanDisk)

Der Controller soll über Beschleunigereinheiten für bestimmte Aufgaben verfügen und pro Kanal bis zu 64 Dies ansteuern können. Wenn damit bis zu 512 TB möglich sein sollen, wie erklärt wurde, dann wären dafür 32 Kanäle nötig. Das ist selbst für Enterprise-Controller inzwischen viel. Controller für Client-SSDs bieten maximal 8 Channel.

Das Produkt: die DC SN670

Zunächst einmal machen aber maximal 128 TB den Anfang. Das geschieht mit der neuen SSD-Serie DC SN670 (DC für Data Center), die PCIe 5.0 unterstützt. Diese soll schneller als eine andere „führende“ 128-TB-SSD mit QLC und PCIe 5.0 arbeiten. Hier kommt eigentlich nur die Phison Pascari D205V in Frage, die ihrerseits BiCS8-Flash nutzt. Die Solidigm D5-P5336 und die Samsung BM1743 bieten ebenfalls 128 TB, sind aber mit PCIe 4.0 deutlich langsamer.

SanDisk DC SN670 SSD mit bis zu 128 TB (Bild: SanDisk)

Lange nicht so viel Speicherplatz, aber potenziell viel bessere Latenzen und eine höhere Haltbarkeit dank TLC-Speicher wird die neue SanDisk DC SN861 liefern. Diese soll unter anderem High-Performance- und KI-Systeme bedienen. Zertifiziert wurde die Serie für den Einsatz im Verbund mit Nvidias GB200-Beschleunigern.

SanDisk DC SN861 SSD mit PCIe 5.0
SanDisk DC SN861 SSD mit PCIe 5.0 (Bild: SanDisk)
Die neuen Data-Center-SSDs von SanDisk
Die neuen Data-Center-SSDs von SanDisk (Bild: SanDisk)
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