Zu hohe Temperaturen?: Teracle untersucht Ausfälle der T450 SSD

Michael Günsch
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Zu hohe Temperaturen?: Teracle untersucht Ausfälle der T450 SSD

In letzter Zeit häufen sich Kundenbeschwerden über plötzliche Ausfälle ihrer Teracle T450 SSD. Der Hersteller bestätigt unerwartet hohe Reklamationsquoten und vermutet überhöhte Temperaturen als Ursache. Die Vorfälle sollen genauer untersucht werden. Bis dahin wird die Nutzung der Wärmeleitpads dringend empfohlen.

Meldungen zu defekten T450 häufen sich

Leser machten die Redaktion im Kommentar-Thread zum Test der Teracle T450 SSD auf ein mögliches technisches Problem aufmerksam. Zu den drei Meldungen über eine ausgefallene SSD im ComputerBase-Forum gesellen sich diverse Beschwerden, die sich beim Online-Händler Mindfactory zuletzt häuften.

Zuletzt viele Beschwerden über Ausfälle der T450 beim Online-Händler
Zuletzt viele Beschwerden über Ausfälle der T450 beim Online-Händler (Bild: Mindfactory)

Der Tenor ist oftmals der gleiche: Nach einigen Monaten, oftmals rund einem Jahr, sei die T450 SSD plötzlich ausgefallen. Teils meldeten Tools defekte Sektoren und teils war der Schreibschutz aktiv, die Daten konnten also nur noch gelesen werden. Im schlimmsten Fall kam es aber zum Totalausfall, so die Meldungen.

Die T450 in der Redaktion funktioniert noch

Die Redaktion hat daraufhin das noch vorliegende Testmuster überprüft und mit Teracle Kontakt aufgenommen. Das nach dem Test nur noch selten genutzte Muster der T450 funktioniert noch tadellos, hat aber auch nur 74 Betriebsstunden auf dem Buckel. Bedingt durch das Testverfahren wurden in dieser kurzen Zeit aber relativ viele Daten geschrieben.

Das sagt Teracle zu den Ausfällen

Teracle reagierte zügig mit einer ausführlichen Antwort. Demnach seien die Vorfälle bei Mindfactory bekannt. Von den bei diesem Händler 2.960 verkauften SSDs seien 59 als defekt reklamiert worden, was einer überdurchschnittlichen Rücklaufquote von rund 2 Prozent entspricht.

Zu hohe Temperaturen?

Nach Prüfung der RMA-Fälle habe Teracle festgestellt, dass bis auf drei Ausnahmen die mitgelieferten „Thermo Pads“ nicht aufgebracht waren. Daher geht der Hersteller von Defekten im Zuge einer Überhitzung der SSD aus und empfiehlt zwingend die Montage der beiliegenden Wärmeleitpads. Das Handbuch wurde zwischenzeitlich derart angepasst, dass auf die Notwendigkeit der Wärmeleitpads deutlicher hingewiesen wird.

Bildvergleich: Installationsanleitung vorher Die aktualisierte Installationsanleitung

Defekte SSDs sollen genau analysiert werden

Ob hohe Temperaturen wirklich die Ursache der Defekte sind, wolle der Hersteller noch untersuchen. Die beanstandeten Produkte würden dafür „genauestens analysiert“. Sobald nähere Erkenntnisse vorliegen, wolle Teracle die Redaktion informieren. Teracle weist daraufhin, dass die Reklamationsquote ohne die Fälle mit fehlendem „Thermo Pad“ bei sehr geringen 0,1 Prozent liegen würde.

Anmerkung der Redaktion

Moderne SSDs besitzen zumindest für den Controller in der Regel einen Überhitzungsschutz. Dieser sorgt dafür, dass bei zu hoher Temperatur die Leistung gedrosselt oder die SSD abgeschaltet wird. Letzteres kann im schlimmsten Fall den Verlust temporär im Cache gespeicherter Daten bedeuten, macht die SSD aber nicht unbrauchbar.

Darauf angesprochen erklärte Teracle, dass auch der eingesetzte Innogrit-Controller einen Überhitzungsschutz besitzt, indem er bei zu hoher Temperatur die Leistung drosselt (Thermal Throttling). Allerdings könnten dauerhaft zu hohe Temperaturen die Lebensdauer der SSD beeinträchtigen.

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