Send-to-Kindle: E-Book-Versand nur noch mit ganzer Mail-Adresse

Während andere Hersteller von E-Book-Readern die Software und Handhabung ihrer Geräte stetig weiterentwickeln, tritt Amazon nicht nur seit Jahren auf der Stelle, sondern schränkt die Funktionalität seiner Geräte weiter ein. Nun wird der Händler die „Send-to-Kindle“-Funktion um ein für manche Nutzer wichtiges Feature reduzieren.
Nachdem Amazon zum 26. Februar dieses Jahres die Möglichkeit unterbunden hatte, eine Kopie der über den Online-Händler gekauften digitalen Bücher lokal zu speichern, wird es ab dem 1. April 2025 nicht mehr möglich sein, E-Books über Teiladressen oder reine Domainadressen („@xyz.de“) an Kindle-Reader zu senden. Stattdessen müssen künftig vollständige Absender-E-Mail-Adressen genutzt werden. Dokumente von unvollständigen oder nicht genehmigten E-Mail-Adressen werden nach diesem Zeitpunkt nicht mehr zugestellt und die Absender erhalten einen Sendefehler.
Rückschritt statt Weiterentwicklung
Auch wenn die meisten Nutzer von dieser Einschränkung nicht betroffen sein dürften, gab es dennoch Szenarien, in denen die bisherige Umsetzung Vorteile bot: So konnten Nutzer mit mehreren Kindle-Geräten ihre Bücher direkt an alle Reader senden. Auch Schulen, Unternehmen und Organisationen profitierten von dieser Möglichkeit, da sie Inhalte auf einfache Weise gleichzeitig an Tausende von Nutzern verteilen konnten, ohne auf aufwendig zu pflegende E-Mail-Listen angewiesen zu sein. Diese müssen nun nach alternativen Lösungen suchen.
Es bleibt zu hoffen, dass Amazon die Funktionalität von „Send-to-Kindle“ nicht noch weiter einschränkt oder die Funktion gar vollständig entfernt, da diese für einige Nutzer in der Vergangenheit einen klaren Mehrwert geboten hat. So war dieser „Umweg“ notwendig, um Bücher im Epub-Format ohne ein separates Konvertierungsprogramm wie Calibre auf dem Kindle nutzen zu können. Für nicht über Amazon bezogene E-Books und PDFs, die mittels des Kindle Scribe mit Notizen versehen werden sollen, führte bislang kein Weg an den Servern von Amazon und der damit verbundenen Umwandlung vorbei – andernfalls war die Notizfunktion nicht nutzbar.