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Android XR: Samsung zeigt Project Moohan und stellt AR-Brille in Aussicht

Nicolas La Rocco
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Android XR: Samsung zeigt Project Moohan und stellt AR-Brille in Aussicht

Project Moohan ist ein von Samsung entwickeltes Mixed-Reality-Headset, das als erstes Produkt auf Android XR von Google setzt. Die Kooperation hatten beide Konzerne im Dezember angekündigt, zum Unpacked-Event ließ sich das Headset hinter Absperrband erstmals genauer betrachten. Eine AR-Brille steht ebenfalls auf der Roadmap.

Samsung steigt in Mixed-Reality-Markt ein

Samsung will noch dieses Jahr in den Markt der Mixed-Reality-Brillen einsteigen, der derzeit von hochpreisigen Lösungen wie der Apple Vision Pro (Hands-on) und günstigeren Modellen wie unter anderem der Meta Quest 3 (Test) besetzt ist. Project Moohan – Koreanisch für Unendlichkeit – ist Samsungs erstes Produkt in dieser Geräteklasse. Das Unternehmen hatte die Mixed-Reality-Brille bereits im Dezember mit einem einzigen Bild in Aussicht gestellt, als auch die Kooperation mit Google für das Betriebssystem Android XR angekündigt worden war.

Im Rahmen des Unpacked-Events zur Vorstellung von Galaxy S25 Ultra, S25+ und S25 (Hands-on) ließ sich Project Moohan erstmals von der Öffentlichkeit in Augenschein nehmen, wenn auch nur hinter einem Absperrband, sodass die Brille nur aus ein paar Metern Entfernung betrachtet, aber noch nicht ausprobiert werden konnte. Erste Rückschlüsse auf die Hardware und den anvisierten Preis waren dennoch möglich.

Project Moohan tritt eher gegen Vision Pro an

Project Moohan ist ein Mixed-Reality-Headset, das sich gemessen an der verbauten Sensorik eher in der Preisregion einer Apple Vision Pro (ab 3.999 Euro) als einer Meta Quest 3 (ab 550 Euro) bewegen wird. Darauf lassen zumindest Ausstattungsmerkmale wie die allein von vorne betrachtet mindestens neun Kameras schließen, die für das Inside-Out-Tracking und das Passthrough der Außenwelt benötigt werden. Samsung scheint rein optisch eingeschätzt auf Glas und Aluminium für die Front der Brille zu setzen, also sehr ähnlich zur Vision Pro, bei Samsung allerdings ohne EyeSight, das die Augen des Trägers auf einen Bildschirm auf der Front der Brille überträgt.

Samsung Project Moohan
Samsung Project Moohan

Project Moohan benötigt aktive Kühlung

Samsung hatte die Brillen zur Veranstaltung geschickt so aufgestellt, dass sich nur mit viel Aufwand und selbst dann nicht vollständig von hinten in die Geräte fotografieren ließ, zudem war auch der Bereich dahinter abgesperrt. Deshalb lässt sich zu den verbauten Panels keine Aussage treffen, selbst eine Einschätzung, ob zum Beispiel Fresnel- oder Pancake-Linsen zum Einsatz kommen, ist deshalb nur schwer abzugeben.

Eindeutig erkennen ließen sich hingegen zwei Schaltflächen sowie ein Luftauslass an der Oberseite der Brille. Project Moohan dürfte auf leistungsfähige Komponenten setzen, die eine aktive Kühlung voraussetzen. An der Unterseite war ein USB-C-Anschluss zu erkennen, außerdem sitzen dort im Bereich der Nasenflügel zwei Lufteinlässe.

Ovales Polster für den Hinterkopf

Project Moohan nutzt ein offeneres Design als die Vision Pro. Lediglich oberhalb der Linsen war bei den ausgestellten Geräten ein Schild zur Stirn des Trägers montiert, seitlich und nach unten handelt es sich um einen offenen Aufbau. Das starre Kopfband bietet aller Wahrscheinlichkeit nach integrierte Kopfhörer und Mikrofone, rückseitig lässt sich mit einer Rändelschraube die Größe einstellen. Für eine bessere Gewichtsverteilung am Hinterkopf soll ein ovales Polster sorgen. Zum Tragekomfort lassen sich aber noch keine Aussagen treffen. Auf der linken Seite war ein Anschluss zu erkennen, der zum Laden oder für die Anbindung der Batterie dienen könnte.

AR-Brille steht auf Samsungs Roadmap

Neben einer MR-Brille steht auf Samsungs Roadmap auch eine AR-Brille, oder zumindest eine Brille, die ähnlich wie die Ray-Ban Meta Glasses mit einer Kamera und ausgewählten KI-Funktionen auf Basis von Galaxy AI ausgestattet ist.

Die Produktkategorie der „Glasses“ war auf einer Präsentationsfolie zu sehen, die Samsungs Stack aus Hardware und Software bebildern sollte. Dass es sich nicht nur um einen Platzhalter handelt und Samsung tatsächlich ein Produkt in dieser Kategorie auf den Markt bringen will, wurde im Nachgang der Keynote von Benjamin Braun, Chief Marketing Officer Samsung Europe, bestätigt. Zur Ausstattung oder Verfügbarkeit liegen noch keine Informationen vor.

Ganz hinten auf Samsungs Roadmap steht eine AR-Brille
Ganz hinten auf Samsungs Roadmap steht eine AR-Brille (Bild: Samsung)

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in San Jose, Kalifornien erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und vier Hotelübernachtungen wurden vom Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.