Apple Watch: Hoffnung auf Rückkehr der SpO2-Messung in den USA

Frank Hüber
5 Kommentare
Apple Watch: Hoffnung auf Rückkehr der SpO2-Messung in den USA

Die Funktion zur Messung der Blutsauerstoffsättigung mit der Apple Watch könnte auch in den USA bald wieder verfügbar sein, da der CEO von Masimo ausgeschieden ist, was den Weg für erneute Verhandlungen zwischen Apple und Masimo frei machen könnte. Der Masimo-CEO Joe Kiani hatte Verhandlungen mit Apple stets ausgeschlossen.

In den USA keine SpO2-Messung

Anfang des Jahres musste Apple die App zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut aus watchOS 10 für die USA entfernen, nachdem Ende 2023 sogar kurzzeitig ein Verkaufsverbot der Apple Watch in den USA in Kraft getretenen war, und kann sie auch mit watchOS 11 und der Apple Watch 10 (Test) in den USA weiterhin nicht anbieten. In Deutschland steht die Funktion hingegen uneingeschränkt weiterhin zur Verfügung.

Hintergrund der fehlenden Funktion der Blutsauerstoffmessung in den USA ist ein Patentstreit mit dem Medizintechnikunternehmen Masimo, der bereits etliche Jahre andauert. Kern der Auseinandersetzung ist der Vorwurf des Medizintechnikunternehmens, dass die Blutsauerstoffsensor-Technologie der Apple Watch mehrere Patente verletze. Schon Anfang 2020 hatte Masimo deshalb vor dem US-Bezirksgericht im Central District of California Klage gegen Apple eingereicht. Im Juni 2021 hatte sich Masimo zudem an die International Trade Commission (ITC) gewendet, da das ursprüngliche Verfahren dem Unternehmen zu langsam verlief. Eine von Apple erhoffte Lösung der Auseinandersetzung durch eine Software-Anpassung konnte das Unternehmen bislang nicht herbeiführen.

Neue Hoffnung mit neuem CEO

Masimo-CEO und Gründer Joe Kiani hatte stets erklärt, keine Lizenzvereinbarung mit Apple eingehen zu wollen und sich als Kritiker von Apple positioniert. Nach seinem Sieg vor Gericht sagte Kiani in einer Stellungnahme gegenüber Bloomberg, die Entscheidung „bestätige, dass selbst die größten und mächtigsten Unternehmen die geistigen Eigentumsrechte amerikanischer Erfinder respektieren und mit den Konsequenzen leben müssen, wenn sie bei der Verletzung fremder Patente erwischt werden“. Eine Einigung und die Freigabe der Funktion in den USA war deshalb bisher für Apple unmöglich. Nach seinem Ausscheiden bei Masimo wächst nun die Hoffnung, dass eine solche Einigung mit einem neuen Chef an der Spitze doch noch möglich wird und sich das Unternehmen auf ein Lizenzabkommen mit entsprechenden Zahlungen durch Apple einlässt. Vorerst wurde Michelle Brennan als Interim-CEO ernannt.

Streit älter als die Apple Watch

Apple und Masimo standen bereits seit 2013 in Verhandlungen, zwei Jahre bevor die erste Apple Watch überhaupt in den Handel kam. Im Jahr 2014 hat Apple dann den Masimos Chief Medical Officer, Dr. Michael O'Reilly, abgeworben, was die Situation alles andere als entschärfte, da Masimo Apple nun vorwarf, ganz gezielt zunächst die wichtigen Personen im Unternehmen identifiziert zu haben, um sie dann abzuwerben.