Pebble Smartwatch: Gründer kündigt Rückkehr der E-Paper-Uhr an

Stefan Sokolowski
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Pebble Smartwatch: Gründer kündigt Rückkehr der E-Paper-Uhr an
Bild: Core Devices LLC

Mit Pebble verschwand 2016 einer der Vorreiter auf dem Gebiet der Smartwatches vom Markt. Das insolvente Unternehmen wurde von Fitbit für 23 Millionen US‑Dollar aufgekauft und die Entwicklung neuer Geräte eingestellt. Nun jedoch hat Pebble-Gründer Eric Migicovsky eine Rückkehr der Pebble-Smartwatch in Aussicht gestellt.

Ein einzigartiges Feature-Set

Migicovsky erklärt auf seinem persönlichen Blog die Beweggründe für einen zweiten Anlauf. Seit dem Scheitern seines Unternehmens und dem damit verbundenen Produktions- und Entwicklungsstopp von Pebble-Geräten habe keine einzige Smartwatch auf dem Markt seine persönlichen Ansprüche erfüllt.

Alleinstellungsmerkmal der Pebble-Uhren war seinerzeit insbesondere die Verwendung eines E-Paper Displays, welches Inhalte dauerhaft darstellt, anstelle eines LCD-Panels. Die Vorteile dieser Technologie lagen in der guten Ablesbarkeit auch bei starker Sonneneinstrahlung sowie einer unschlagbaren Akkulaufzeit. Die mit physischen Knöpfen ausgestatteten Smartwatches verfolgten ein schlichtes Bedienkonzept.

Weiterhin waren Smartwatches von Pebble vergleichsweise offen für Softwaremodifikationen und vielfältig anpassbar. Migicovsky erwähnt hier zum Beispiel sein Unverständnis darüber, dass man auf einer Apple Watch kein selbst kreiertes Ziffernblatt installieren kann. Für Pebble seien damals über 16.000 Custom-Ziffernblätter verfügbar gewesen.

Der Gedanke daran, erneut Smartwatches herzustellen sei über die Jahre immer wieder aufgekommen, schließlich wurden Komponenten im Laufe der Jahre immer verbreiteter, günstiger und energieeffizienter und somit sei es heute im Grunde genommen deutlich einfacher als noch vor 12 Jahren, eine Smartwatch zu entwickeln und herzustellen. Der Knackpunkt dabei sei aber immer die Software in Form des Betriebssystems PebbleOS gewesen, zu dem man seit der Übernahme keinen Zugang mehr hatte und dessen Neuentwicklung unwirtschaftlich gewesen wäre.

PebbleOS ist nun Open-Source

Fitbit, welches Pebble im Dezember 2016 aufgekauft hatte, wurde seinerseits knapp drei Jahre später für 2,1 Milliarden US-Dollar von Google erworben. Seitdem lagen alle Rechte und das geistige Eigentum beim Tech-Giganten in Mountain View, Kalifornien. Migicovsky hat seine Kontakte zu Google-Mitarbeitern, von denen einige sogar damals für Pebble tätig waren, bemüht und konnte so erreichen, dass ein Team bei Google sich beim Konzern dafür einsetzte, das von Google nicht weiter genutzte PebbleOS unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen.

Seit dem 27. Januar ist PebbleOS nun unter der Apache‑2.0‑Lizenz als freie Software über GitHub verfügbar. Damit ist das zentrale Puzzlestück zurück an seinem Platz und der Weg frei für ein zweites Leben der E‑Paper-Smartwatch. Interessenten können sich auf rePebble.com in eine Liste eintragen, über welche weitere Details folgen sollen, sobald die Produktion startet. Registrierte Interessenten sollen außerdem bei den Auslieferungen priorisiert werden.