2 Milliarden Euro: Bundesregierung legt neues Förderprogramm für Chipindustrie auf

Volker Rißka
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2 Milliarden Euro: Bundesregierung legt neues Förderprogramm für Chipindustrie auf
Bild: Infineon

Nach zuletzt namhaften Rück- und Fehlschlägen, die Deutschland im Bereich der Halbleiterindustrie nach vorn spülen sollten, versucht die Bundesregierung einen neuen Anlauf und stellt 2 Milliarden Euro bereit. Was genau damit gefördert und umgesetzt werden soll, bleibt aber unbenannt.

Das wohl namhafteste Scheitern, wenngleich es offiziell nur eine Verschiebung um rund zwei Jahre gibt, war zweifellos Intels geplanter Fabrikbau in Magdeburg. Die Fördersumme durch die Bundesregierung am 30 Milliarden Euro teuren Fabrikbau lag bei geplanten 10 Milliarden Euro.

Mit dem Rückzug von ZF und dann später auch Wolfspeed fiel auch ein weiteres großes Projekt im Saarland in sich zusammen. Auch hier heißt es erst einmal nur Verschiebung, doch wie bei Intel bleiben Zweifel, dass es jemals umgesetzt wird.

Seitdem streitet die Noch-Regierung darum, wofür das Geld am sinnvollsten genutzt werden könnte. Die einen plädieren für eine Verhinderung der Haushaltssperre, die anderen wollen das Geld genau da nutzen, wo es in der Wirtschaft gerade für neue Impulse benötigt wird.

Auch 2 Milliarden Euro können helfen

Der neue aufgelegte Topf von rund 2 Milliarden Euro soll Firmen weiter motivieren, in den Standort Deutschland zu investieren. 10 bis 15 Projekte aus dem Bereich der Halbleiterindustrie sollen damit gefördert werden, von einer möglichen Wafer-Fertigung bis hin zur Produktion. Auf den ersten Blick klingt es nach den Mega-Summen für Intel & Co nach vergleichsweise wenig Geld, doch auch damit können bestimmte Dinge angegangen respektive unterstützt werden. Zuletzt wurde unter anderem bekannt, dass 229 Millionen Euro bei Black Semi in Aachen investiert werden. Mit dem Geld beschleunigt das Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungs-Initiativen und baut Produktionskapazitäten für eine Pilotanlage auf.

Der Zeitpunkt spielt dabei der Bundesregierung jedoch nicht in die Karten. Denn diese ist in Auflösung begriffen, neu aufgestellte Pläne können von einer neuen Regierung bereits im Frühjahr 2025 wieder kassiert werden.