AI Action Plan der EU: AI Gigafactories für das Wettrüsten mit den USA und China

Andreas Frischholz
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AI Action Plan der EU: AI Gigafactories für das Wettrüsten mit den USA und China
Bild: dimitrisvetsikas1969 | CC0 1.0

Um im AI-Wettrüsten mit den USA und China mitzuhalten, hat die EU-Kommission heute einen AI Continent Action Plan vorgestellt. Zentraler Baustein: Rechenzentren und sogenannte AI Gigafactories. So will man Rechenkapazitäten schaffen, die europäischen Firmen nutzen können, um zeitgemäße KI-Modelle zu entwickeln.

Im Fokus stehen vor allem die AI Gigafactories, die die EU mit 100.000 KI-Chips ausstatten will, die State-of-the-Art sind. 20 Milliarden Euro will die im Rahmen des europäischen Investmentfonds InvestAI für diese Rechenzentren bereitstellen, bis zu fünf Anlagen sollen entstehen.

Wo die AI Gigafactories gebaut werden, ist noch nicht fix. Die schwarze-rote Koalition unter dem designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will erreichen, dass eine der Anlagen in Deutschland entsteht.

Die AI Gigafactories sollen viermal leistungsfähiger als die AI Facotries sein, die bereits seit 2021 errichtet werden. Bis 2026 sollen 13 dieser kleineren Rechenzentren-Typen fertiggestellt werden. Das Budget liegt bei 10 Milliarden Euro.

Beim AI Summit in Paris im Februar hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen hohe KI-Investitionen in Europa in Aussicht gestellt. Sie sprach damals von insgesamt 200 Milliarden Euro.

Mehr Daten, mehr Talente

Mit den Rechenkapazitäten will die EU-Kommission europäische AI-Start-ups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstützen. Die Infrastruktur ist aber nur ein Teil des Action Plan, insgesamt hat dieser fünf Punkte.

Um Modellentwickler zu unterstützen, sollen diese Zugang zu großen und qualitativ hochwertigen Datenbeständen erhalten. Dazu sollen Data Labs, die Datensätze aus den Beständen zusammenbringen sollen, die in den AI Factories verwendet werden. Außerdem soll 2025 noch eine Datenstrategie vorgestellt werden.

Dass Unternehmen auch KI-Anwendungen nutzen, ist ein weiterer Punkt auf der Liste. Bislang soll das nur bei 13,5 Prozent der Unternehmen in der EU der Fall sein. Die Industrie will man daher mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützen.

Verbessern will man zudem die Bildung im KI-Bereich und international um Talente werben. Erleichtert werden soll zudem die Regulierung, indem die EU-Kommission eine Art Kundencenter für Fragen rund um den AI Act einrichtet.

Lobende Worte aus der Industrie

Branchenverbände sehen in der Ankündigung einen richtigen Schritt. „Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung – und dafür ist es höchste Zeit“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. So könne eine KI aus Europa entstehen, die einen Beitrag zur digitalen Souveränität leisten würde. „Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je“, so Dehmel.

Ähnlich äußert man sich beim Internetwirtschaftsverband Eco. Die „Verdreifachung der europäischen Rechenzentrumskapazität bis 2030 ist ein positives Signal, das nun mit konkreten Förder- und Vereinfachungsmaßnahmen untermauert werden muss“, sagt eco-Vorstandsvorsitzender Oliver Süme.

Der erfolgreichste KI-Entwickler aus Europa ist derzeit das französische Start-up Mistral. Das ist aber eine Partnerschaft mit Microsoft eingegangen, weil man auf die Rechenkapazitäten in der Azure-Cloud angewiesen ist.

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