AI-Boom im Netzwerk: HPE will Juniper Networks für 14 Milliarden US-Dollar kaufen
Im Kampf mit Cisco um die Marktführerschaft legt HPE mit der geplanten Übernahme von Juniper Networks vor und lässt sich das 14 Milliarden US-Dollar kosten. Damit verdoppelt HPE effektiv sein gesamtes Netzwerk-Geschäft und holt sich nahezu jede größere Firma aber auch viele Regierungsinstitutionen als Kunden ins Boot.
Juniper Network beschäftigt bisher rund 11.000 Leute in über 100 Ländern. Zu den wichtigsten Kunden des Netzwerkausrüsters zählen nicht nur die Top5 der größten Social-Media-Institutionen, sondern auch die Top10 der Telekom-Branche und über 1.400 Regierungsstellen. Und natürlich sind die auch im Umfeld des aktuell größten Themas „AI“, also Künstliche Intelligenz, zugegen, haben dort laut eigenen Angaben bereits vor sieben Jahren entsprechende Grundsteine dafür gelegt, Stichwort AIOps. Und ohne Netzwerktechnik geht auch kein modernster AI Cluster ans Netz, in der Branche heißt es, dass rund 20 Prozent der Kosten auf diese Infrastruktur entfallen.
HPE will ein zweites Aruba
Das hat am Ende HPE überzeugt. Denn beim Thema AI wollen alle ganz vorn mitschwimmen und den Zug auf keinen Fall verschlafen respektive verpassen, 32 Prozent Aufpreis zum bisherigen Aktienkurs von Juniper legt HPE dafür auf den Tisch. Der aktuelle Juniper CEO Rami Rahim wird nach der Übernahme, die bis spätestens Anfang 2025 abgeschlossen sein soll, der Chef der gesamten Netzwerksparte von HPE.
HPE hatte bei Übernahmen dieser Art bisher ein gutes Händchen. Im Jahr 2015 übernahm man Aruba für heutzutage vergleichsweise günstig erscheinende 3 Milliarden US-Dollar. Aruba machte damals einen Umsatz von rund 730 Millionen US-Dollar, heute sorgt Aruba in HPEs Intelligent-Edge-Sparte für 5,2 Milliarden US-Dollar im Jahr und operativ 1,4 Milliarden US-Dollar Gewinn. Die Rechnung hier ging also mehr als auf, das hofft man natürlich nun auch mit Juniper.
Marktführer Cisco im Blick
Im Netzwerkmarkt hat man es gemeinsam auf Marktführer Cisco abgesehen. Cisco ist in vielen Bereichen nicht weg zu denken und verzahnt bis in die letzten Ecken, HPE will dies bereits seit längerer Zeit aufbrechen. Mit Juniper schafft man nun eine deutlich bessere Ausgangslage dafür.