AMD Pensando Pollara 400: Erster Ultra-Ethernet-Adapter für neue Instinct-Systeme

10.10.2024 19:28 Uhr

AMD Pensando Pollara 400 ist der erste Ultra-Ethernet-Adapter des Unternehmens. Mit Salina 400 folgt auch eine neue DPU für große Partner. Dabei machen alle deutlich, dass dem Netzwerk weiter wachsende Bedeutung zukommen, und das nicht nur im klassischen Backend-Segment, sondern auch im Frontend, der sonst zum Flaschenhals wird.

Gleich zum Auftakt macht AMD dabei klar, dass für sie das klassische Ethernet der Standard der Wahl ist. Mit dem neuen Ultra-Ethernet-Standard, der ab Anfang 2025 in finaler Spezifikation 1.0 vorliegen soll, werden diverse Lösungen folgen. Und Ethernet stellt dabei sicher, dass viele Partner dort mitziehen und alle Dinge kompatibel bleiben.

AMD Pensando Pollara 400 wird das erste Produkt von AMD, welches die UCE-Spezifikationen erfüllt. Offiziell darf es sich noch nicht so nennen, schließlich sind die Spezifikationen noch nicht final, also heißt es UEC ready. Samples davon gibt es jetzt, die Serienproduktion startet im ersten Halbjahr 2025.

Im Kern handelt es sich um eine 400-Gbit-Karte, die im Backend, also bei der Kommunikation von Beschleunigern und Systemen untereinander, die Vorteile des neuen UEC-Standard ausspielen soll. Dazu zählen Recovery bei eventuellen Fehlern und das allgemeine Management ansich. Die Karten sollen dabei so intelligent sein – hier kommt AI ins Spiel –, dass die bisher vorhandenen Flaschenhälse schnell aufgelöst werden können. Denn bis zu 30 Prozent der theoretisch möglichen Leistung geht bisher durch Flaschenhälse und Fehler verloren, erklärt AMD, die teuren AI-Beschleuniger können ihre Leistung nicht ans Ziel bringen und letztlich geht damit Geld verloren. In solchen Grenzbetrachtungen sind die neuen Lösungen bis zu sechs Mal schneller als bisherige Umsetzungen.

AMD Pensando Salina 400 ist die dritte Generation einer DPU von Pensando, die unter anderem bei Microsoft Azure zum Einsatz kommt. Die wird mehr als doppelt so schnell wie bisher, neue Smart Switches werden unter anderem bei Cisco damit angetrieben. In diesen werden mehrere DPUs verbaut und sollen Aufgaben im Frontend-Bereich erledigen, beispielsweise bei der Datenzuweisung, Load Balancing, Skalierbarkeit und auch Sicherheitsfragen. Die Basis ist auch hier der P4-Chip, so wie bei Pollara 400. Für das jeweilige Einsatzumfeld gibt es aber kleine Anpassungen.

Stoppen wird Pensando unter AMD nicht, genau dafür hat AMD das Unternehmen Anfang 2022 für 1,9 Milliarden US-Dollar gekauft. Binnen rund 2 Jahren dürfte es unter anderem eine verdoppelte Variante des P4 geben mit 800 Gb/s, deutete das Unternehmen in San Francisco bereits an.

AMD Pensando Press Deck (Bild: AMD)

ComputerBase hat die Informationen von AMD im Rahmen eines Events in San Francisco unter NDA erhalten. Der Hersteller hat dabei die Flüge in der Economy Class, Transfers, Hotelkosten und die Verpflegung übernommen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe aus dem NDA war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.