Apple-Quartalszahlen: Umsatz- und Gewinnrekord verschleiern ein China-Problem

Nicolas La Rocco
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Apple-Quartalszahlen: Umsatz- und Gewinnrekord verschleiern ein China-Problem

Apple hat das erste Finanzquartal 2025 mit einem neuen Umsatz- und Gewinnrekord von über 124 und über 36 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Nach oben ging es vor allem für das iPad, den Mac und die Services. Andere Produktsparten wie unter anderem das iPhone waren hingegen leicht rückläufig. In China hat Apple ein Problem.

124,3 Milliarden US-Dollar Umsatz in dem traditionell starken ersten Finanzquartal, das das Weihnachtsgeschäft mit den jeweils neuen iPhones umfasst, sind ein neuer Rekord für Apple und stellen eine Steigerung um 4 Prozent gegenüber dem letzten Jahr dar.

Zweistelliger Rückgang in China

Mehr Produkte und Dienste absetzen konnte Apple in allen Regionen mit Ausnahme von China. Dort hat das Unternehmen stärker mit lokalen Wettbewerbern zu kämpfen, was zuletzt nicht in demselben Maße gelang wie noch vor einem Jahr. 18,5 Milliarden US-Dollar Umsatz in China stehen für einen Rückgang von 11 Prozent. Analysten waren im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen sogar davon ausgegangen, dass Apple in der Region von zuvor 20,8 auf 21,6 Milliarden US-Dollar wachsen werde, am Ende lagen sie damit aber falsch. Apple-CEO Tim Cook erklärte im Nachgang, dass mehr als die Hälfte des Rückgangs auf Probleme mit Lagerbeständen zurückzuführen sei.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.00024.06049.12074.18099.240124.300Millionen US-Dollar Q1/2000Q4/2000Q3/2001Q2/2002Q1/2003Q4/2003Q3/2004Q2/2005Q1/2006Q4/2006Q3/2007Q2/2008Q1/2009Q4/2009Q3/2010Q2/2011Q1/2012Q4/2012Q3/2013Q2/2014Q1/2015Q4/2015Q3/2016Q2/2017Q1/2018Q4/2018Q3/2019Q2/2020Q1/2021Q4/2021Q3/2022Q2/2023Q1/2024Q4/2024

Gewinn auf neuem Rekordniveau

Gegenüber dem letzten Jahr konnte Apple die Bruttomarge von 46 auf 47 Prozent steigern. Das operative Einkommen für das am 28. Dezember 2024 abgeschlossenen Quartal liegt bei 42,8 Milliarden US-Dollar (+5 Prozent). Der Nettogewinn des Unternehmens stellt mit 36,3 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekord auf und liegt 7 Prozent über dem Vorjahr. Die Dividende wurde auf 0,25 US-Dollar pro Aktie festgelegt.

Apple Intelligence verkauft keine iPhones

Apple Intelligence hat entgegen mancher Erwartungen nicht für einen sogenannten „Super-Cycle“ beim iPhone gesorgt, also einer Phase, in der aufgrund signifikanter Neuerungen deutlich mehr Menschen ein neues Apple-Smartphone anschaffen. Genau genommen stehen 69,1 Milliarden US-Dollar Umsatz mit dem iPhone sogar für einen Rückgang von knapp 1 Prozent.

iPad und Mac auf neuem Hoch

Umso besser lief es diesmal für das iPad. Wie Tim Cook erläuterte, sei der Zugewinn von knapp über 15 Prozent auf gesteigerte Verkaufszahlen der Basismodelle und des iPad Air zurückzuführen. Stark war letztes Quartal auch der Mac, der mit seinen Neuauflagen auf Basis des Apple M4 einen Sprung von rund 16 Prozent auf knapp 9 Milliarden US-Dollar Umsatz machte.

Apple – Umsatz nach Segment
020.00040.00060.00080.000Millionen US-Dollar Q1/2002Q4/2002Q3/2003Q2/2004Q1/2005Q4/2005Q3/2006Q2/2007Q1/2008Q4/2008Q3/2009Q2/2010Q1/2011Q4/2011Q3/2012Q2/2013Q1/2014Q4/2014Q3/2015Q2/2016Q1/2017Q4/2017Q3/2018Q2/2019Q1/2020Q4/2020Q3/2021Q2/2022Q1/2023Q4/2023Q3/2024

Services sorgen für stabilen Umsatz

Für ein solides Standbein annähernd frei von Umsatzschwankungen nach unten sorgte diesmal erneut das Geschäft mit den Services, also etwa mit iCloud+, Apple TV+, Apple Music, Apple Arcade und Apple Fitness+. 26,3 Milliarden US-Dollar Umsatz bedeuten ein Plus von 14 Prozent.

Wearables weniger gefragt als letztes Jahr

Mit den Produkten aus der Sparte „Wearables, Home and Accessories“, zu der etwa die Apple Watch, alle AirPods, der HomePod und die neue Produktkategorie der Apple Vision Pro (Hands-on) zählen, hatte das Unternehmen diesmal etwas zu kämpfen. Knapp 2 Prozent hat Apple hier verloren und somit noch 11,7 Milliarden US-Dollar eingenommen.