Arm-Server-CPUs: Intels Xeon-Chef­ar­chi­tekt verstärkt ab sofort Qualcomm

Volker Rißka
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Arm-Server-CPUs: Intels Xeon-Chef­ar­chi­tekt verstärkt ab sofort Qualcomm
Bild: Qualcomm

Der Xeon-Chefarchitekt von Intel und Stellenausschreibungen deuten an, dass sich Qualcomm noch einmal an einer Server-CPU versuchen will. Was genau Qualcomm vorhaben könnte, bleibt abzuwarten, denn im Jahr 2018 wurde die Serversparte quasi aufgegeben und noch 2020 neuen Serverprodukten eine klare Absage erteilt.

Sailesh Kottapalli heuert bei Qualcomm an

Sailesh Kottapalli war 28 Jahre bei Intel, nun arbeitet er bei Qualcomm. Er war in den letzten Jahren respektive Jahrzehnten für Xeon als Chefarchitekt zusammen mit Ronak Singhal, der weiterhin bei Intel ist, mit verantwortlich und hat die Ausrichtung bestimmt, erklärt er selbst in einem Posting bei LinkedIn. Mit seiner Hilfe war Xeon zur dominanten Größe am Markt geworden, doch diese Zeiten sind vorbei.

Nicht nur knabbert AMD mit Epyc im x86-Segment stetig weiter Marktanteile ab und ist zu Höhen aufgestiegen, die es zuvor noch nie gab, auch adressieren Arm und die darauf basierenden Entwicklungen (z.B. Arm-Custom-Chips bei Amazon und Google) Bereiche, die Intel und Kottapalli nicht auf dem Schirm hatte. Insofern geht auch ein Teil von Intels Abstieg im Xeon-Segment mit auf seine Kappe.

Passend zu dem Thema wurde bereits vor einigen Tagen bei Qualcomm eine Stellenbeschreibung öffentlich, die bereits im Dezember ausgeschrieben wurde. Demnach sucht das Unternehmen einen Server SoC Security Architect, denn Qualcomm entwickle „High performance, Energy efficient server solution for data center applications“. Also doch wieder Server-CPUs?

Neustart bei Qualcomm

Die neuen Positionen, wenngleich nicht bekannt ist, welche Stelle Kottapalli genau besetzt, zusammen mit dem Know-How, welches Qualcomm durch Nuvia gewonnen hat, deuten auf einen neuen Versuch von Qualcomm im Server-Bereich hin. Nuvia entwickelte bekanntlich ursprünglich auch erst einmal einen Prozessorkern für das Datacenter, ehe diese von Qualcomm geschrumpft und ins mobile Umfeld verpflanzt wurde. Heute steckt Nuvia-Expertise in den Snapdragon-X-SoC für Windows-on-Arm-Notebooks.

In der Vergangenheit war Qualcomm mehrfach bei Versuchen, im Datacentersegment Fuß zu fassen, zum Teil krachend gescheitert. Ende 2018 folgte die letzte große Entlassungswelle in dem Bereich bei Qualcomm, im Jahr 2020 erteilte der damals neue CEO Cristiano Amon, der auch heute noch Chef ist, Server-Prozessoren eine endgültige Abfuhr.

Bereits im Zuge der Klagen von Arm gegen Qualcomm wurde allerdings öffentlich, dass sich das Unternehmen nach der Nuvia-Übernahme wieder mit Server-CPU befasse. Diese Klage wurde zum Großteil abgewiesen, Arm versucht es nun in einer neuen Runde.