ASMLs Rekordjahr: Neubestellungen für 9,2 Mrd. Euro krönen Jahresabschluss
Ein äußerst solides viertes Quartal bei ASML wird abgerundet von hohen Neubestellungen im Wert von fast 9,2 Milliarden Euro. Das Jahr 2023 war definitiv ein erfolgreiches, das Unternehmen ist um 30 Prozent beim Umsatz gewachsen, der Nettogewinn lag bei insgesamt 7,8 Milliarden Euro.
Im Jahr 2023 hat ASML nahezu doppelt so viel Umsatz gemacht wie noch vor drei Jahren, 27,6 Milliarden Euro, im Jahr 2020 waren es knapp 14 Milliarden Euro. Auch der Gewinn wuchs im gleichen Zeitraum stetig mit, 3,6 Milliarden Euro waren es im Jahr 2020, nun sind es 7,8 Milliarden Euro. Das Geschäft als Fabrik-Ausrüster lief sehr gut in den letzten Jahren, im vierten Quartal 2023 mit 7,2 Milliarden Euro Umsatz und 2 Milliarden Euro Gewinn sogar besser als erwartet.
Das China-Geschäft liegt nur an einer kleinen Kette
Zuletzt gab es aber die Stolpersteine. Das China-Geschäft wurde an die Kette gelegt, im vierten Quartal gingen aber noch einmal 39 Prozent des Umsatzes auf Systeme in Richtung China, nach 46 Prozent im Quartal zuvor. Hier wird nun ein kleiner Einbruch erwartet, wie groß der jedoch wirklich ist, bleibt noch etwas im Dunkeln. Denn offiziell stehen nicht nur die besten DUV-Systeme auf der Liste der sanktionierten Geräte, auch weniger leistungsstarke. So sind Systeme ab NXT:1970i und NXT:1980i sowie NXT:2000i und höher betroffen. Die kommenden Quartalsberichte werden hier Auskunft geben, ASML erklärt aber, dass am Ende doch nur 10 bis 15 Prozent der Ausfuhren in Richtung China davon betroffen wären.
Auf das Gesamtjahr gesehen hat ASML mit China prozentual gerechnet bereits mehr als doppelt so viel Umsatz gemacht, da sich insgesamt gesehen der Umsatz aber noch erhöht hatte, liegt diese Ziffer noch höher. ASML betont aber, dass dies zum größten Teil keine Neubestellungen waren, sie kamen primär aus dem Jahr 2022.
Viele Neubestellungen bringen Optimismus
Auch wenn es zum Jahresende noch einmal viele Neubestellungen von Systemen gab, inklusive 5,6 Milliarden Euro für EUV-Maschinen, sowohl Low-NA als auch High-NA, lag die Gesamtmenge doch deutlich unter dem des Vorjahres. Wurden 2023 Systeme für rund 20 Milliarden Euro bei ASML bestellt, waren es im Jahr zuvor mit 30,7 Milliarden Euro Warenwert über 50 Prozent mehr. Bei einem anvisierten Jahresumsatz in ähnlichem Rahmen für 2024 ist dieser Bestellwert letztlich aber auch nötig. Aktualisierte Systeme, wie beispielsweise der NXE:3800E, ziehen jedoch auch die Durchschnittspreise zugunsten von ASML nach oben. Und natürlich erwartet man zusätzliche High-NA-Verkäufe, die das Zugpferd der Zukunft werden sollen.
Vor allem die Neubestellungen nutzt ASML, um Hoffnung für den Markt und neuen Aufschwung darzulegen. Auf jede Schwäche-Phase folge ein Aufschwung, das war immer schon so, argumentiert ASML. Und so sei das Jahr 2024 nun die Vorbereitung auf den Boom, der 2025 einsetzen soll. Die rosigen Aussichten finden an der Börse Gefallen, zum Auftakt am Mittwoch ging es direkt sechs Prozent nach oben.