Ausnahmen für US-Schwergewichte?: Trump könnte Konzerne wie Apple von China-Zöllen freistellen
Analysten beim Vermögensverwalter Deepwater gehen davon aus, dass Trump die angekündigten Zölle aus Einfuhren aus China zwar für viele US-Unternehmen umsetzen wird, jedoch großflächige Ausnahmen für Apple und Tesla plant. Trump möchte demnach nicht, „dass Tesla zu BYD und Apple zu Samsung verliert“.
Deepwater beschäftigt, wie viele Vermögensverwalter, einige Analysten, die Firmen und deren betreffende Regulierungen im Auge behalten. In der alljährlichen Vorhersage für das nächste Jahr fokussiert sich die US-Firma stark auf Krypto und Tech-Aktien. Im Zuge dessen prophezeit das Unternehmen, dass Apple und Tesla im kommenden Jahr von Trumps geplanten China-Zöllen ausgenommen werden sollen. Zuerst berichtete 9to5Mac.
Zollausnahmen für Tesla und Apple
Auch wenn eine solche Vorhersage mit gerunzelter Stirn betrachtet werden muss (hat ein Vermögensverwalter doch oftmals ein Eigeninteresse an steigenden Kursen, wenn er sie vorhersagt), so ist die Vorhersage von Deepwater nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Das Unternehmen selbst gibt als Grund an, dass Trump verhindern möchte, dass Apple und Tesla gegenüber ausländischen Unternehmen wie BYD (China) und Samsung (Südkorea) schlechter gestellt werden. Damit bemüht die Tradingfirma dasselbe Argument, welches auch Tim Cook selbst bereits im Jahr 2019 gegenüber Trump bemüht haben soll, um Zölle auf den Mac Pro und die Apple Watch zu verhindern.
Apple and Tesla will receive tariff waivers (if Trump executes his proposed China tariffs) – Make no mistake, increased tariffs are coming for many manufacturers, but Apple and Tesla will be spared high tariffs – Trump doesn’t want Tesla to lose to BYD or Apple to lose to Samsung.
Deepwater
Zölle als Bedrohung für US-Unternehmen
Donald Trump wird am 20. Januar des kommenden Jahres als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt werden. Im Vorfeld hatte er im Wahlkampf immer wieder betont, hohe Zölle auf Importe einzuführen. US-Firmen, die bisher im Ausland produzieren, wird dies empfindlich treffen, da sodann Abgaben auf Einfuhren gezahlt werden. Die Unternehmen stehen dann vor der Wahl, ihre Produktion in die USA zu verlagern oder die Gebühren an die Kunden weiterzuleiten. In jedem Fall bedeutet dies jedoch: Entweder steigen die Kosten für den Endverbraucher oder die Gewinne der Unternehmen sinken.
Mit einer Zollausnahmegenehmigung könnte Apple (und Tesla) dieses Dilemma umschiffen und weiterhin günstig im Ausland fertigen sowie gleichbleibende Gewinne bei Verkäufen in den USA einfahren. Bisher hat sich Trump hierzu noch nicht öffentlich geäußert, allerdings in den Wochen seit seiner Wiederwahl auch keinen Rückzieher beim Thema Zölle vollzogen.