Entwickler von Gothic, Risen und Elex: Ende von Piranha Bytes endgültig besiegelt

Andreas Frischholz
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Entwickler von Gothic, Risen und Elex: Ende von Piranha Bytes endgültig besiegelt
Bild: Piranha Bytes

THQ Nordic besiegelt das Aus für Piranha Bytes. Die Büros des Essener Entwicklerstudios waren ohnehin schon geräumt und das Team aufgelöst, formal wurde es aber noch als Tochter geführt. Das hat sich nun geändert.

Wie GamesWirtschaft berichtet, stand Piranha Bytes bis vor wenigen Tagen noch auf der Webseite von THQ Nordic und wurde dort als hauseigener Entwickler geführt. In der entsprechenden Liste taucht das Unternehmen nun aber nicht mehr auf.

Ebenfalls neu ist laut GamesWirtschaft, dass das letzte Piranha-Bytes-Projekt nicht mehr in der Subventionsdatenbank des Bundes auftaucht. Bei dem offiziell nicht angekündigten Spiel sollte es sich um Elex 3 gehandelt haben, bekannt war es bislang unter dem Codenamen WIKI6 (Arbeitstitel: Currywurst). Mit einer Fördersumme in Höhe von 3,7 Millionen Euro belegte es nach Umsatz sortiert Rang 3 in der Liste der Spiele, die durch die Games-Förderung des Bundes unterstützt werden. Platz 1 geht an Anno 117: Pax Romana mit 5,7 Millionen Euro, Platz 2 an ein neues Actionspiel von Deck13, das erhält 5 Millionen Euro.

Auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums ist das Projekt noch vertreten. Als Ende der Förderlaufzeit wird dort noch Januar 2026 genannt. Seit einem Jahr soll die Entwicklung aber brach liegen. Naheliegend ist, dass der Eintrag schlicht veraltet ist.

Rechte an Marken wie Gothic hat weiterhin THQ

Auf Anfrage von GamesWirtschaft wollte THQ Nordic die Änderungen nicht kommentieren. Im Handelsregister ist Piranha Bytes ebenfalls noch eingetragen.

Die Rechte an den Piranha-Bytes-Marken wie Gothic, Risen und Elex hält THQ Nordic nach wie vor. Andere Studios können also neue Ableger der Serien auf den Markt bringen. Im Fall von Gothic wird das bereits 2025 der Fall sein, dann erscheint das Remake von Gothic 1. Verantwortlich für die Umsetzung ist das spanische Studio Alkimia Interactive.

Ohnehin ist die aktuelle Entscheidung nur ein formaler Prozess. Im Winter 2023/2024 sprach das Studio selbst bereits von einer schwierigen Lage. Die Belegschaft mit rund 35 Mitarbeitenden wurde dann im Verlauf des Jahres freigestellt, im Sommer kursierten die Bilder von verlassenen Büroräumen. Piranha Bytes war damit faktisch schon Geschichte.

Ehemalige Mitarbeitende wie Björn und Jennifer Pankratz hatten das Studio bereits im November 2023 verlassen. Mit ihrer neuen Firma Pithead Studio arbeiten sie derzeit an ihrem Erstlingswerk. Dabei soll es sich um ein Action-Adventure handeln.