Foundry im Krisenmodus: Samsung könnte Ausbaupläne in Korea und den USA stoppen

Dass es bei Samsung Foundry nicht gut läuft, ist ein offenes Geheimnis. Nun stehen laut Medienberichten die Ausbaupläne für die Fabriken in Südkorea und den USA auf dem Prüfstand. Denn zuvor hieß es bereits des Öfteren, nicht einmal Südkoreas Fabs wären ausgelastet, weitere zu bauen schlicht nicht zielführend.
Samsung hat den Anschluss an die Spitze längst verloren. Besonders sichtbar wurde dies bei der Vorstellung des neuen Samsung Galaxy S25 (Test) im Januar. Hier kommt nun weder der SoC, noch der RAM von Samsung: ersteres liefert Qualcomm, letzteres Micron. Dass es letztlich nicht einmal mehr für den eigenen LPDDR gereicht hat, war am Ende die noch größere Überraschung als das SoC-Thema, welches sich durch die Zweiteilung in den letzten Jahren zumindest angedeutet hatte.
Eindämmung der Verluste im Fokus
Nun geht es darum, den finanziellen Schaden zu minimieren. Und das heißt auch, die bisherigen Fabriken besser auszulasten und Ausbauprojekte zu überprüfen. Sollte diese Überprüfung zu dem Schluss kommen, dass noch einige Jahre kaum Besserung in Sicht ist, könnten die Bauvorhaben weiter verzögert oder gar komplett gestoppt werden, berichten südkoreanische Medien. The Korea Economic Daily berichtete bereits Ende letzter Woche erneut, dass sich der Fabrikbau in Taylor, USA, bis ins nächste Jahr verzögern würde. Aber auch die Investitionen im Heimatland Südkorea und in den großen Komplex in Pyeongtaek stehen bereits seit einiger Zeit auf dem Prüfstand. Hier hieß es zuletzt, dass die Auslastung der Fabriken eher gering sei, gepaart mit weiterhin schlechter Ausbeute bei High-End-Chips in kleinster Nanometerfertigung. Neue Kunden können so nicht gewonnen werden, nicht einmal für das eigene Smartphone reichte es.
All diese Gerüchte bei Samsung sind nicht neu, ziemlich exakt vor einem halben Jahr im September 2024 waren sie schon einmal aufgetaucht. Auch hieß es damals schon, es wird in Taylor wohl frühestens 2026 etwas und Gerüchte heute gehen sogar soweit, dass das Projekt noch komplett gestoppt werden könnte. Denn seit letztem Jahr hat sich nicht viel getan, die Probleme sind nach wie vor vorhanden oder gar größer geworden. Samsung Foundry lag im letzten Quartal mit 1,4 Milliarden US-Dollar in den roten Zahlen, mit lediglich 8,2 Prozent Marktanteil liegt der früher einmal selbsternannte Herausforderer von TSMC meilenweit hinter diesem zurück.
Samsung und Intel vs. TSMC
Samsungs Fertigungssparte und Foundry-Geschäft gehen durch viele Schritte, die auch Intel aktuell durchmacht. Im High-End-Bereich haben beide Unternehmen im Vergleich zu TSMC nichts zu bieten, darunter sind die Aufträge aber deutlich rarer und bei weitem nicht so gut bezahlt. Dann wiederum rechnen sich jedoch Milliardeninvestitionen in neue Fabriken nicht. Intel hatte so kürzlich sein Vorzeigeprojekt in den USA um viele Jahre nach hinten verschoben: In Ohio werden erst ab 2031 Chips gebaut. Zuvor wurden bekanntlich bereits Projekte in Deutschland und Polen de facto beerdigt. Und im Gegenzug kommt TSMC nicht hinterher, die Nachfrage zu bedienen und stampft viele neue Produktionslinien aus dem Boden.