Generative KI-Entwicklung: Elon Musk verklagt nun OpenAI und Microsoft

Andreas Frischholz
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Generative KI-Entwicklung: Elon Musk verklagt nun OpenAI und Microsoft
Bild: YouTube | New York Times Events

Elon Musk hat seine Klage gegen OpenAI überarbeitet und nimmt nun auch Microsoft mit ins Visier. Neben Vertragsbruch und Betrug wirft er den Unternehmen Verstöße im Kartellrecht vor. Diese würden versuchen, den Markt für generative KI zu monopolisieren.

Die veränderte Klageschrift wurde am Donnerstag eingereicht, berichtet The Verge. In der ersten Klage vom März dieses Jahres hieß es bereits, OpenAI habe aufgrund des Gewinnstrebens gegen die Gründungsvereinbarungen verstoßen. Zudem würde die ursprüngliche Mission, die die Entwickler einer allgemeinen Superintelligenz zum Wohle der Menschheit vorsieht, nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Diese Klage wurde im Juni zurückgezogen.

Insbesondere geht es ihm um die Kooperation mit Microsoft. Der Konzern hat seit 2019 rund 14 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und gilt als Premium-Partner. Laut Musks Anwalt handele es sich aber um eine „De-Facto-Fusion“ der Unternehmen, die wettbewerbswidrige Praktiken fördert.

Laut der Klageschrift würden OpenAI und Microsoft aktiv versuchen, Konkurrenten auszuschalten. So würden sie ihre Investoren etwa davon abhalten, Wettbewerber wie Musks KI-Start-up xAI zu finanzieren.

Nächster Anlauf

OpenAI erklärte in einer Stellungnahme gegenüber Reuters, diese Klage sei noch haltloser als Elon Musks erster Versuch. Schon vor einem Monat hatte das KI-Start-up Musks erste Klage als Kampagne und PR-Maßnahme bezeichnet. Microsoft gab keinen Kommentar ab.

Musk zählt zum Gründungsteam von OpenAI und hat das Unternehmen in der Anfangszeit finanziell unterstützt. 2018 verließ er das Unternehmen im Streit. Damals schon ging es um die Ausrichtung des Start-ups. Wie von OpenAI veröffentlichte Mails nahelegen, waren sich alle Beteiligten damals einig, dass das KI-Start-up mehr Geld braucht, um insbesondere mit Google mithalten zu können.

Die Trennung erfolgte demnach nicht, weil man sich von einer Non-Profit-Struktur zu einer Geschäftsform wandelte, die attraktiver für Investoren ist. Vielmehr war es Musks Machtstreben, er wollte den CEO-Posten und hatte den Vorschlag eingebracht, OpenAI bei Tesla einzugliedern. Weil er mit diesem Vorhaben scheiterte, verließ er laut OpenAI das Unternehmen.

Musk selbst hat das KI-Start-up xAI gegründet, das den generativen Chatbot Grok entwickelt. Im März hatte es bei einer Finanzierungsrunde 6 Milliarden US-Dollar eingenommen.

Neue Brisanz bekommt die Klage, weil Musk eine enge Verbindung zum nächsten US-Präsidenten Donald Trump hat. Er soll unter anderem das neue Department of Government Effiency leiten und könnte auch Einfluss nehmen, wenn neue Gesetze im Bereich KI auf der Tagesordnung stehen, heißt es bei The Verge.