Höhenflug wird fortgesetzt: Nvidias Quartal trotz Fab-Flaschenhals über den Erwartungen
Dass der Nettogewinn binnen eines Jahres um 629 Prozent gestiegen ist, ist die eine Kennzahlentwicklung in Nvidias Quartalsbericht, die alles zusammenfasst: Es läuft. Es läuft sogar sehr gut, was quasi einzig und allein den KI-Beschleunigern rund um die Hopper-Generation zu verdanken ist. Diese ziehen andere Lösungen mit.
Nvidia ist noch immer „supply limited“
Nvidia hat die Erwartungen übertroffen, schon wieder, möchte man fast meinen. Der Höhenflug bleibt nichts anderes als imposant und verdeutlicht den Stand des Unternehmens, der im startenden AI-Zeitalter aktuell noch immer keine echte Konkurrenz hat: Wer AI-Großrechner benötigt, kauft aktuell bei Nvidia ein.
Nvidias-CEO Huang betonte, dass das Unternehmen dabei noch immer „supply limited“ ist, also mehr verkaufen könnte. Doch der Absatz hängt am Flaschenhals in der Fertigung. In erster Linie ist dabei das Packaging und nicht die Belichtung der Wafer zu nennen. TSMC erklärte zuletzt, dass der Auftragsfertiger in diesem Jahr die Nachfrage bei CoWoS & Co nicht bedienen kann und schob das anvisierte Ziel zuletzt vom Jahr 2024 ins Jahr 2025. Nvidias Hopper setzt auf CoWoS.
Nvidias Umsatz könnte also noch höher liegen und wird in den kommenden Quartalen absehbar auch weiter steigen. Die Umsatzprognose für das aktuelle Quartal geht bereits auf 28 Milliarden US-Dollar hoch, nach 26 Milliarden US-Dollar im vergangenen Quartal – davon knapp 23 Milliarden im Data Center.
Big-Tech mit Big-Umsatz
Die Zahlen von Nvidia verdeutlichen dabei auch Nvidias Abhängigkeit von den großen AI-Cloud-Providern: Rund 45 Prozent des Umsatzes im Datacenter kommen nur durch diese, das sind über 9 Milliarden US-Dollar. Alle anderen Marktsegmente in dem Bereich kommen kombiniert letztlich kaum auf mehr Umsatz.
Mehr Umsatz mit Netzwerken als mit GeForce
Auch die Zahlen zum ausgekoppelten Netzwerk-Bereich der Data-Center-Sparte sind interessant. In diesem Segment setzt Nvidia inzwischen in drei Monaten 3,2 Milliarden US-Dollar um: InfiniBand & Co gehen mit den Hopper-Lösungen vor allem bei der Skalierung großer Systeme Hand in Hand. Das ist mehr Umsatz, als Nvidia mit GeForce macht – dort waren es 2,65 Milliarden US-Dollar.
Knapp 15 Milliarden US-Dollar Gewinn
Binnen eines Jahres hat Nvidia aus 7,2 Milliarden US-Dollar Quartalsumsatz 26 Milliarden US-Dollar gemacht – 22,5 Milliarden US-Dollar durch Hopper & Co. Der Nettogewinn stieg im gleichen Zeitraum von 2,0 Milliarden auf 14,9 Milliarden US-Dollar, das sind 5,98 US-Dollar pro Aktie.
Dividendenerhöhung und/wegen Aktiensplit
Im Zuge des Quartalsberichts erklärte Nvidia dann auch eine Dividendenerhöhung um 150 Prozent von 0,04 US-Dollar auf 0,10 US-Dollar pro aktueller Aktie. Das dürfte allerdings auch damit zusammenhängen, dass für Juni ein Aktiensplit von 10:1 vorgenommen wird, was die neue Dividende auf 0,01 US-Dollar pro Aktie festlegt – hier wollte/musste das Unternehmen durch den Anstieg den Gang in die nächste Nachkommastelle respektive die zwei Nullen nach dem Komma vermeiden.
Die Börse blickt weiterhin positiv in die Zukunft von Nvidia. Der Ausblick zeigt Wachstum überall, nachbörslich ging es deshalb für Nvidia schon wieder über sechs Prozent nach oben und die 1.000-US-Dollar-Marke wurde abermals überschritten.