HPE im Zeitplan: Blick auf ein Blade mit acht AMD Instinct MI300A für El Capitan
Zur ISC High Performance 2024 in Hamburg hat HPE einen Blade des kommenden Supercomputers El Capitan im Gepäck: Acht AMD Instinct MI300A sitzen darin auf kleinstem Raum. 64 Blades werden am Ende in einen Cabinet des mutmaßlich nächsten schnellsten Supercomputers verbaut, wie man vor Ort bestätigte. Der Aufbau liegt im Zeitplan.
HPEs Cray EX255a in Hamburg
Vor einem Jahr war ein Bild in einer Präsentation zu sehen gewesen, nun gab es den Blade auch live vor Ort in Hamburg-Dammtor zum Anfassen – also fast. Die Rede ist vom neuen HPE Cray EX255a, einem Blade für den Supercomputer El Capitan, der sich seit Juli 2023 im Aufbau befindet.
Das Blade-System besteht aus zwei Motherboards (Nodes) mit jeweils vier AMD Instinct MI300A, die zusammen in einem 1U hohen Gehäuse verbaut werden. Jede der „APUs“ bietet 128 GByte HBM3e, das gesamte Blade also 1.024 GByte.
Die Variante MI300A ist auf einen TDP-Rahmen von 550 bis 760 Watt ausgelegt und kombiniert drei Zen-4-CCDs mit jeweils acht Kernen mit sechs XCDs (Accelerator Complexes). Die CPU-Kerne takten dabei mit 3,7 GHz erklärte AMD. Die GPU taktet im besten Fall mit 2.100 MHz, die HBM-Chips arbeiten mit 5,2 GT/s. Im Supercomputer werden Maxima beim Takt in der Regel aber nicht ausgereizt.
Viel Platz bleibt dann nicht mehr, nur je eine M.2-SSD pro Node kann noch installiert werden. Der Kontakt zur Außenwelt geschieht im ausgestellten Fall über vier Ports, maximal sind acht mit HPE Slingshot der neuen Generation 11 möglich.
El Capitan jagt Frontier aus dem Wasser
Und zur Leistung? Erste Indizien für das, was möglich sein könnte, liefert die aktuelle Top500-Liste bereits.
Darin sind drei Systeme vertreten, die kleineren Supercomputern mit AMD Instinct MI300A entsprechen und unter anderem vom LLNL für Tests genutzt werden – ähnlich wie JEDI als Plattform für den späteren JUPITER in Jülich genutzt wird. Platz 46, 47 und 48 der Liste sind damit quasi die Evaluierungsplattformen mit der finalen Hardware. Der Stromverbrauch wurde dabei nicht bekannt gegeben.
El Capitan profitiert von Frontier
Aktuell liefert HPE nach wie vor Blades an Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) aus, die dort installiert werden. Dieser Prozess verlaufe nach Plan. Die Installation ist aber bekanntlich nur das eine, das Zusammenspiel aller Teile dann die große Herausforderung. Insgeheim hofft man natürlich, dass es bis zum Ende des Jahres etwas greifbares gibt.
HPE erklärt hierzu gegenüber ComputerBase, man habe beim aktuellen Frontier so viel über diese Systeme gelernt, was sich jetzt als sehr hilfreich erweist. Und wenn alles so aufgeht, wie HPE es sich aktuell vorstellt, dann jagt der Kapitän Frontier spielend leicht die Spitzenposition ab.