Intel in Magdeburg: Zu viel guter Boden verzögert den Fabrikbau auf 2025
Auf dem Baugrundstück für Intels deutsche Fabrik in Magdeburg muss viel mehr Boden abgetragen werden als gedacht. Das kostet Geld und Zeit, weshalb die bisherigen Pläne wohl nicht haltbar sind und es frühestens im Jahr 2025 mit dem eigentlichen Fabrikbau losgehen wird.
Mehr humoser Oberboden als erwartet
Auf dem Baugrundstück für Intels deutsche Fabrik in Magdeburg liegt viel mehr wertvolle Schwarzerde als zunächst gedacht. Angenommen wurden im Schnitt rund 40 cm Tiefe, auf die sich der wertvolle Boden erstreckt, an vielen Stellen ist dieser nun aber 90 cm tief – oder gar noch mehr. Dieser „humose Oberboden“ darf von Intel nicht einfach überbaut werden, er muss gesichert werden. Bis zu einer Tiefe von 40 cm ist das Land in der Pflicht und kommt für die Kosten auf, alles darüber hinaus muss Intel tragen. Der gute Boden soll auf Flächen in der Region verteilt werden, auf denen die Böden eine nicht so hohe Qualität haben.
Das kostet jedoch Zeit und zusätzliches Geld. Intel will laut dem Bericht der Volksstimme erst damit starten, wenn es Bewegung in Brüssel gibt. Dort liegt der Förderbescheid für das Gesamtvorhaben. Deutschland zahlt zwar die Mittel, die EU muss sie jedoch genehmigen. Eine Verzögerung von rund einem halben Jahr ist nun jedoch erkennbar, denn der Abtransport der Erde soll erst im Mai 2025 starten. Ursprünglich wollte Intel noch in diesem Jahr mit dem Bau der Fabrik beginnen.
Infrastrukturbau und Flächenkauf
Für den Abtransport wird auch entsprechende Infrastruktur benötigt. Ab August wird das Land eine neue (Bau-)Straße errichten, die Hauptzufahrt zum Intel-Gelände an der Landesstraße 50 zwischen Magdeburg und Wanzleben wird auf einer Länge von 1,4 Kilometer auf vier Spuren verbreitert. Hinzu kommen weitere Ampeln und Radwege. Dies soll bis mindestens Herbst 2025 andauern.
Derweil läuft der Ankauf der Flächen vor allem auch für den Bereich um die Intel-Fabrik, in dem sich Zulieferer ansiedeln sollen, laut zuständigem Ministerium nach Plan. Erste Landwirte hätten bereits verkauft, für sie gibt es pro Hektar bis zu 250.000 Euro. Der Normalpreis in der Region liegt bei rund 40.000 Euro pro Hektar Ackerland.
Wassersorgen umtreiben die Menschen der Region
Das Thema Wasser umtreibt derweil weiterhin die Menschen in der Region. Chip-Fabriken benötigen viel davon, die Gemeinde Burgstall bei Magdeburg befürchtet wegen der geplanten Chip-Fabrik von Intel verschärfte Grundwasser-Probleme. Dafür sollen neben der Anpassung der Infrastruktur auch neue Brunnen gebohrt werden, die die bis zu 7,7 Millionen Kubikmeter Wasser, die Intel pro Jahr benötigen wird, liefern. Der Einwand der Gemeinde soll zusammen mit zwölf anderen ab heute diskutiert werden, schreibt der mdr.