Intel-Quartalszahlen: Die PC-Sparte rettet den Tag, Ausblick verhalten optimistisch

Volker Rißka
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Intel-Quartalszahlen: Die PC-Sparte rettet den Tag, Ausblick verhalten optimistisch

Intel hat im letzten Quartal 2024 besser als erwartet abgeschnitten, liefert nun, weiterhin aber ohne CEO, einen kurzfristig enttäuschenden, langfristig verhalten optimistischen Ausblick. Nicht nur soll der Umsatz im ersten Quartal 2025 dabei deutlich zurückgehen, vor allem sollen die Gewinne quasi komplett wegfallen.

Wenngleich die Börse und auch Intel die über den Erwartung gelieferten Zahlen ein wenig feiert, zeigen sie im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres weiterhin nach unten. So schrumpfte der Umsatz von 15,41 auf 14,26 Milliarden US-Dollar, der Gewinn von seinerzeit noch fast 2,7 Milliarden US-Dollar verdampfte komplett und wurde zu einem Minus von 126 Millionen US-Dollar. Und der Ausblick mit prognostizierten 11,7 bis 12,7 Milliarden US-Dollar Umsatz bei weiterhin keinem Gewinn zeigt, dass Intel weiterhin im Loch verbleiben wird.

Intel: Umsätze und Gewinne seit Q1/2003
-16.639,0-9.111,2-1.583,45.944,413.472,221.000,0Millionen US-Dollar Q1/2003Q4/2003Q3/2004Q2/2005Q1/2006Q4/2006Q3/2007Q2/2008Q1/2009Q4/2009Q3/2010Q2/2011Q1/2012Q4/2012Q3/2013Q2/2014Q1/2015Q4/2015Q3/2016Q2/2017Q1/2018Q4/2018Q3/2019Q2/2020Q1/2021Q4/2021Q3/2022Q2/2023Q1/2024Q4/2024

Die PC-Sparte hält Intel über Wasser

Nach wie vor ist die klassische PC-Sparte (CCG), allen voran das Notebook, das Intel über Wasser hält. Der Umsatz mit 8,02 Milliarden US-Dollar im letzten Quartal hier lag zwar unterhalb des Vorjahres, mit einem 3,06 Milliarden US-Dollar operativem Gewinn aber in ziemlich grünen Bereich. Im Gesamtjahr 2024 konnte Intel den operativen Gewinn in dieser Sparte auf fast 11 Milliarden US-Dollar hieven, nach 9,5 Milliarden US-Dollar 2023, bei einer Umsatzsteigerung von 29,3 auf 30,3 Milliarden US-Dollar.

Umsatz in den drei wichtigsten Bereichen
Umsatz in den drei wichtigsten Bereichen (Bild: Intel)

In der Serversparte (DCAI) läuft es nicht ganz so gut. Der Umsatz lag im zuletzt bekannten Rahmen von knapp 3,4 Milliarden US-Dollar, womit selbst operativ nur 233 Millionen US-Dollar Gewinn herausspringen. Auch auf das Gesamtjahr gesehen stagnierte der Umsatz mit 12,8 Milliarden US-Dollar hier, während der operative Gewinn auf 1,3 Milliarden US-Dollar zurückging (Vorjahr 1,6 Milliarden US-Dollar).

Vor der Aufteilung der NEX-Group in die CCG- und DCAI-Sparte konnte sich diese noch einmal aufrappeln. Auch Mobileye trägt beim größeren Rest zu verbesserten Zahlen bei. Intel Foundry hingegen bleibt ein großes schwarzes Loch, und wird es auch noch bis mindestens Ende 2027. Alte Fertigungsprozesse dauern zu lange und kosten zu viel, der stetig größer werdende EUV-Anteil soll die Kostenstruktur deutlich verbessern – schon ab diesem Jahr.

Andere Bereiche einschließlich Mobileye
Andere Bereiche einschließlich Mobileye (Bild: Intel)
Intel Foundry verliert weiter viel Geld
Intel Foundry verliert weiter viel Geld (Bild: Intel)

Apropos dieses Jahr: Im Fokus steht ganz klar Intel Panther Lake und der Fertigungsschritt Intel 18A. Auf Serverseite kommt Intel Clearwater Forest letztlich aber auch erst 2026 in Stückzahlen, der nächste große „big chip“ ist Intel Diamond Rapids, diesen bestätigte das Unternehmen auch für 2026. 2026 kommt dann auch Intel Nova Lake, erklärte Michelle Johnston Holthaus, Interim Co-CEO und CEO of Intel Products. Dieses Jahr ist in vielen Bereichen also eher eine Überbrückung zu sehen.

Auch geht die Suche nach einem neuen Chef weiter. Hier gibt es nach dem Rauswurf von Pat Gelsinger Ende November 2024 bisher nichts zu vermelden.