Mehr NAND aus China: YMTC belichtet inzwischen eine halbe Million Wafer pro Jahr
Im Rahmen des Quartalsberichts hat Waferhersteller Sumco bereits vor zwei Wochen – etwas unter dem Radar fliegend – die Fertigungskapazitäten von YMTC eingeschätzt. Der NAND-Hersteller aus China bräuchte inzwischen eine halbe Million Wafer im Jahr, die nicht mehr aus Japan, sondern aus China kommen – das ist schlecht für Sumco.
Sumco verliert das China-Geschäft
Bereits am 11. November äußerte sich Mayuki Hashimoto, CEO und Chairman von Sumco aus Japan, im Rahmen eines Analystengesprächs zu den Quartalszahlen auch zu den Ausbauplänen des Unternehmens. Diese werden nämlich durch die Entwicklungen in China beeinflusst. Aufgrund von Handelsbeschränkungen sind chinesische Firmen nun mitunter angehalten, auch nur in China produzierte Wafer zu nutzen. Eine Million Wafer der höheren Güte produziert China aktuellen Schätzungen zufolge, die Hälfte davon gehe an einen Großkunden, so Hashimoto.
Erst später im Conference Call wird dann klar, wen Hashimoto meint. Er spricht von einem Kunden, der die große Anzahl an Wafern benötigt, um daraus gestapelte Speicherchips zu fertigen. Durch den sogenannten stacked memory ist der Waferverbrauch nämlich entsprechend hoch. Es bleibt im Endeffekt nur ein Hersteller, der dahinter stecken kann: YMTC. Der Konzern aus China rühmt sich seit einiger Zeit, 3D-NAND mit über 230 Layern zu fertigen.
Die Auslieferungen von Sumco an YMTC sind zuletzt bereits stark eingebrochen und haben eine entsprechend große Lücke hinterlassen. Aktuelle Projektionen zur Marktentwicklung sind sehr schwer, selbst die aufgestellte Präsentationsfolie zeigt nur eine Möglichkeit: Die rot gestrichelte Linie wird vermutlich nicht erreicht werden, erklärte Hashimoto im Nachgang. Auch über eine Reduzierung der Ausgaben im kommenden Jahr wird nun nachgedacht, Ausbauten könnten später in Betrieb genommen werden.
China produziert aber nach wie vor eher einfache Wafer, eben solche für NAND-Speicherchips und Legacy-Nodes in höheren Nanometerstufen. Im High-End-Segment für Logic (CPUs, GPUs) sind die beiden japanischen Unternehmen im Markt, Sumco und Shin-Etsu Chemical, weiterhin kombiniert die Marktführer mit bis zu 100 Prozent Marktanteil in gewissen Segmenten. Der Ausbau wird in dem Bereich für 5 nm, 3 nm und ab 2025 auch 2 nm fokussiert, auch HBM-Wafer werden geliefert.