Musk verliert vor Gericht: OpenAI-Wandel in Profit-Geschäft nicht per Eilantrag gestoppt

Elon Musk will verhindern, dass sich OpenAI in eine gewinnorientierte Firma umwandelt. Eine einstweilige Verfügung hat eine Richterin in Kalifornien nun zurückgewiesen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach erklärte die Richterin Yvonne Gonazalez Rodgers vom Bundesbezirksgericht Oakland, Kalifornien, dass Musks Antrag nicht die hohen Anforderungen erfüllt, um einen Wechsel von OpenAIs Geschäftsform stoppen lässt. Rogers sei laut Reuters jedoch bereit, die regulären Verhandlungen in diesem Fall im Verlauf des Jahres aufzunehmen.
Dass Verhandlungen in Aussicht gestellt werden, begrüßt Musks Anwalt Marc Toberoff. OpenAI äußerte sich hingegen positiv über das Ablehnen der einstweiligen Verfügung.
Musk setzt Streit mit OpenAI fort
Dass OpenAI die Geschäftsform wandeln will, ist seit Ende 2024 offiziell bekannt. Bis dato nutzt man ein Capped-Profit-Modell, das von einer gemeinnützigen Dachorganisation kontrolliert wird. Diese Form ermöglicht zwar den Einstieg externer Investoren, begrenzt aber den Gewinn. Das will man künftig aber ändern.
Musk versucht, diese Umwandlung zu verhindern. Erst im Februar hatte er gemeinsam mit anderen Investoren versucht, die Non-Profit-Sparte von OpenAI zu übernehmen. Das Angebot hat der Verwaltungsrat des KI-Start-ups aber abgelehnt.
Musk gehörte zum Gründerteam von OpenAI, hat das Unternehmen aber bereits 2018 im Streit verlassen. Den Konflikt hat er in den letzten Jahren weiter befeuert. Bereits im Frühjahr 2024 hatte Musk eine Klage eingereicht, in der er OpenAI vorwarf, gegen die Gründungsmission zu verstoßen. Diese Klage wurde im Sommer kommentarlos zurückgezogen, im November 2024 folgte dann aber eine veränderte Klageschrift – nun nahm er sowohl OpenAI als auch Microsoft ins Visier.
Die Vorwürfe lauten im Kern: OpenAI verfolge nicht mehr die ursprüngliche Mission, eine allgemeine künstliche Intelligenz (engl. Artificial General Intelligence; AGI) zum Wohle der Menschheit zu entwickeln, sondern sei de facto ein Technologie-Zulieferer für Microsoft. Zudem würde man Investoren davon abhalten, Wettbewerber wie xAI zu finanzieren.
OpenAI bestreitet die Vorwürfe und veröffentliche im Zuge der Auseinandersetzungen auch interne E-Mails. Demnach wollte Musk OpenAI bereits 2017 in eine gewinnorientierte Firma umwandeln, um mehr Investorengelder einnehmen zu können. Zum Bruch kam es laut OpenAI, weil Musk nicht den CEO-Posten übernehmen und OpenAI in seine Konzerne eingliedern konnte. Ihm schwebe damals offenbar eine enge Anbindung an Tesla vor.