Neue US-Handelsrestriktionen: ASML, TSMC und Nvidia frohlocken, Samsung und SK Hynix bangen
Zweigeteilte neue US-Handelsrestriktionen, die in Richtung China geplant sind, lassen manche Unternehmen aufatmen und andere ernüchtert zurück. Denn während bei der Technologie zur Fertigung Ausnahmen bestehen, soll es beim Speicherthema rund um HBM & Co keine geben. An der Börse geht es deshalb auf und ab.
Ein Auf und Ab an der Börse
Es war ordentlich was los an der Börse in den letzten beiden Tagen. Zuerst kamen Gerüchte auf, die kommenden US-Handelsrestriktionen würden massiv ausfallen und nahezu jeden treffen. Daraufhin stürzten die Kurse fast aller Technologieunternehmen zu Wochenbeginn ab, ganz vorn mit dabei Nvidia, ASML und viele weitere im Schlepptau.
Gestern dann die Erleichterung in Form eines Bericht von Reuters: Viele Ausnahmen sollen bestehen bleiben, darunter für europäische Verbündete wie die Niederlande sowie in Asien beispielsweise Japan und Südkorea. Das bedeutet für ASML, Tokyo Electron (TEL) und weitere, dass der Fertigung von Chips kaum etwas im Weg steht, jedenfalls nicht viel mehr, als bisher auch. Die Nachricht wirkte sich umgehend auf andere Unternehmen im Kundenkreis aus, prompt ging der Kurs von ASML und TEL, aber auch TSMC und Nvidia wieder nach oben.
Kein HBM für China
Während die Einen also frohlocken, könnte es aber Anpassungen explizit für HBM geben und so Samsung, SK Hynix und Micron treffen. Die Restriktionen sollen aber nicht nur die neuen Lösungen HBM3 und HBM3e treffen, sondern auch ältere Varianten rund um die Technologiestufe HBM2, heißt es heute.
Die neuen Anmerkungen zu möglichen Restriktionen im Speicherbereich blieben noch ohne große Auswirkungen. Aktuell rennen alle drei Hersteller ohnehin dem Markt hinterher, keiner kann in ausreichenden Mengen liefern, die Nachfrage sorgt für leere Lager bis ins Jahr 2025 und eventuell auch darüber hinaus. Micron steht in China überdies nicht rosig da, dürfte somit am wenigsten betroffen sein. Bei SK Hynix und Samsung könnten später leichte Auswirkungen folgen, die Einschränkungen dürften aber vor allem zu Beginn aufgrund der extremen Nachfrage schnell durch andere Kunden aufgefangen werden.
Schon in diesem Monat könnten die ersten neuen Richtlinien auf den Weg gebracht werden, im Herbst dann die Umsetzung erfolgen. Dieses Muster folgt damit dem der vorangegangenen Jahre, auch dort traten stets ab dem Spätsommer überarbeitete Richtlinien in Kraft, kleine Anpassungen gab es jedoch auch zwischendurch.