Neue US-Sanktionen: Ausfuhrverbote für 16-nm-Chips, Verschärfungen für AI-Chips
Bisher zielen viele US-Sanktionen für China primär auf Hochtechnologie. Dies könnte nun auf ältere Fertigungen ausgeweitet werden, der Blick geht dabei insbesondere auf 16 nm und die davon abstammenden Derivate. Denn auf diese Fertigungsstufen setzt in China einiges – aber auch westliche Foundrys wie TSMC.
Ältere Fertigungstechnologien rücken ins Blickfeld
16 nm und seine Ableger (dazu zählt in der Regel auch 14/12 nm) sind eigentlich schon ein altes Eisen mit einem Jahrzehnt auf dem Buckel, zumindest wenn der Blick in Richtung Hochtechnologie geht, in der aktuell 4-nm- und 3-nm-Lösungen an der Tagesordnung sind, respektive gerade übernehmen und 2-nm-Chips als nächstes kommen.
Doch für China sind die Chips in der Fertigungsgröße um 16 nm genau das, was genutzt wird und in vielen Bereichen auch mehr als ausreichend ist. Davon profitieren bisher auch westliche Foundrys wie TSMC. Dort sind gemäß des letzten Quartalsberichts zwar nur noch 8 Prozent vom Umsatz mit 16-nm-Chips erzielt worden, der Umsatz lag aber noch bei bei 23,5 Milliarden US-Dollar, weshalb auch die acht Prozent eine Menge Geld sind. Nicht alle 16-nm-Chips gehen dabei in Richtung China, sodass erwartet wird, dass die Auswirkungen für TSMC eher klein sind, zumal die fortschrittlicheren Nodes mit höheren Preisen dies mehr als abfedern dürften.
Für Globalfoundries, UMC oder andere kleinere Auftragshersteller könnte der Punkt entsprechend größer sein, denn dort ist bei 16 nm und ähnlichen die beste Fertigungsstufe erreicht und es werden damit die größten Umsätze erzielt. Gerade die kleineren Foundries taten sich zuletzt aufgrund der Übermacht der großen Halbleiterhersteller ohnehin schon schwerer.
Weitere Sanktionsverschärfungen für AI-Chips möglich
Derweil sind auch weitere Restriktionen für AI-Chips auf der Tagesordnung der USA. Die scheidende Biden-Administration könnte in den letzten Tagen ebenfalls noch einmal eine Verschärfung auf den Weg bringen, berichtet Bloomberg. Treffen würde dies vor allem Nvidia, die postwendend eine erste Stellungnahme über die Medien veröffentlichten.
Every datacenter is being accelerated, and every business and application is incorporating mainstream AI. The worldwide interest in accelerated computing for everyday applications is a tremendous opportunity for the U.S. to cultivate, promoting the economy and adding U.S. jobs. A last-minute rule restricting exports to most of the world would be a major shift in policy that would not reduce the risk of misuse but would threaten economic growth and U.S. leadership.
Nvidia
In den letzten Jahren hat sich Nvidia aber als extrem anpassungsfähig gezeigt, konnte jeder Verschärfung der Sanktionen direkt mit einem Plan B in Form von angepassten AI-Lösungen begegnen. Auch dieses Mal dürfte Nvidia nicht mit den sprichwörtlich heruntergelassenen Hosen dastehen, denn eine mögliche Verschärfung war stets absehbar.
Gemäß Bloomberg könnten die Verschärfungen aber über China hinausgehen, wie eine geplante 3-Klassen-Gesellschaft zeigt. So genannte Tier-1-Länder gibt es nur 18 an der Zahl, selbst in Europa werden viele Länder nur in den Tier-2-Status gepackt und so gewissen Restriktionen unterworfen ist. Demnach dürfen diese nur ein maximal gesetztes Level an Computing-Leistung erreichen. Auch hier gibt es für Partnerfirmen aber Ausnahmen und Sonderregelungen, am Ende ist es wie aktuell bereits oft eine Einzelfallentscheidung. Wie es final aussieht, soll bereits in den kommenden Tagen klar werden.