OpenAI verkündet Joint Venture: 500 Milliarden USD für den Aufbau neuer AI-Infrastruktur

Andreas Frischholz
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OpenAI verkündet Joint Venture: 500 Milliarden USD für den Aufbau neuer AI-Infrastruktur
Bild: YouTube | Fox News

Das Mega-Projekt wird real: Gemeinsam mit SoftBank, Oracle und MGX gründet OpenAI das Joint-Venture Stargate, um eine neue AI-Infrastruktur für das KI-Unternehmen in den USA aufzubauen. Der Investitionsplan: 500 Milliarden US-Dollar in den kommenden vier Jahren.

Zum Start werden zunächst 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen. Der Aufbau des ersten Standorts in Texas läuft bereits, zusätzlich evaluiert man weitere Campus-Standorte in den USA. Weitere Vereinbarungen sollen folgen.

Rechenpower für OpenAIs KI-Entwicklung

OpenAI wird für den operativen Betrieb verantwortlich sein, dabei will man eng mit Nvidia als Technologie-Partner und Oracle kooperieren. Softbank ist für die Finanzen zuständig, Softbank-Chef Masayoshi Son übernimmt auch den Vorsitz des Joint Ventures. Bei MGX handelt es sich um eine Investoren-Gruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE), die Son in der Pressekonferenz als Investment-Partner bei dem Projekt bezeichnet.

Angekündigt wurde Stargate in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Er erklärte, das Projekt mit Notstandsverordnungen unterstützen zu wollen. In diesem Kontext sprach Trump unter anderem von der Energieversorgung, die nötig ist, um eine solche Infrastruktur zu betreiben.

Mit den neuen Rechenzentren-Kapazitäten will OpenAI die AI-Entwicklung weiter beschleunigen. Betont wird bei den Ankündigungen aber auch die Bedeutung des Projekts für die amerikanische Wirtschaft, die Forschung sowie das geopolitische Wettrennen im Bereich KI.

Partnerschaft mit Microsoft bleibt bestehen

Microsoft steht als Premium-Partner zwar nicht auf der Bühne im Weißen Haus, arbeitet laut einer Mitteilung von Microsoft aber ebenfalls an Stargate mit. Die bestehende Partnerschaft wird fortgesetzt und ausgebaut. OpenAI soll etwa zusätzliche Rechenleistung in Microsofts Azure-Cloud nutzen, um KI-Modelle zu entwickeln sowie Produkte wie ChatGPT zu betreiben.

Was sich durch Stargate aber ändert, ist die bisherige Exklusivität. Mit der überarbeiteten Vereinbarung kann OpenAI nun eigene Kapazitäten aufbauen, um neue Modelle zu entwickeln und zu trainieren.

Die Eckpunkte der Partnerschaft bleiben indes bestehen, erklärt Microsoft. So laufen die Abkommen bis 2030 und Microsoft hat das Recht, OpenAI-Modelle und -Produkte für eigene Anwendungen wie den Copilot zu verwenden. OpenAIs API läuft zudem exklusiv über Azure und die Unternehmen haben eine Umsatzbeteiligung vereinbart.

AI-Investitionen im dreistelligen Milliarden-Bereich

Der Name Stargate kursierte erstmals Anfang 2024 in den Medien. Damals hieß es noch, Microsoft wolle für OpenAIs KI-Entwicklung einen Supercomputer aufbauen, der mehr als 100 Milliarden US-Dollar kostet. OpenAI-Chef Sam Altman suchte ebenso seit geraumer Zeit schon Partner, um die AI-Infrastruktur im gigantomanisch Maßstab auszubauen. Das gilt sowohl für Rechenzentren als auch für Chip-Fabriken. Diese Suche ist nun abgeschlossen.

Die nun verkündeten 500 Milliarden US-Dollar für einen Zeitraum von vier Jahren sind ein neuer Rekord, Mega-Projekte im Bereich der AI-Entwicklung aber nicht mehr ungewöhnlich. Microsoft erklärte etwa, im Fiskaljahr 2025 insgesamt 80 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren investieren zu wollen. Amazon und Google kündigten ebenfalls Investitionen jenseits der 100 Milliarden US-Dollar an, ähnliches gilt für Meta.

Für die Projekte gibt es derweil einen Wettlauf um geeignete Standorte. Ein Kernproblem ist jeweils die Energieversorgung. Die Big-Tech-Konzerne wollen daher auch Atomkraftwerke nutzen, um den Strombedarf zu decken.