Quantencomputer mit Diamanten: 20 Millionen US-Dollar für Quantum Brilliance

Michael Günsch
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Quantencomputer mit Diamanten: 20 Millionen US-Dollar für Quantum Brilliance
Bild: Quantum Brilliance

Die auch in Stuttgart ansässige Firma Quantum Brilliance hat in ihrer Series-A-Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar eingesammelt. Mit den Geldern von internationalen Investoren der Technikbranche will das Start-Up die Entwicklung seiner diamantbasierten Quantentechnologie weiter vorantreiben.

Mobile Quantencomputer bei Raumtemperatur

ComputerBase hatte über Quantum Brilliance erstmals im vergangenen September berichtet, als bekannt wurde, dass die Firma an einem der drei Projekte zur Erschaffung eines mobilen Quantencomputers beteiligt ist, die von der Cyberagentur gefördert werden.

Für weitere Einnahmen sorgte nun die Series-A-Finanzierungsrunde, die in der Regel erst dann beginnt, wenn ein Start-up den Beweis für ein funktionierendes Geschäftsmodell (Proof of Concept) erbracht hat. Das ist bei Quantum Brilliance längst der Fall, denn im November wurde bereits der Verkauf eines Raumtemperatur-Quantenbeschleunigers an das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) bekannt gegeben. Zudem werden nach der Testphase im australischen Pawsey Supercomputing Centre künftig auch in den Hochleistungsrechnern des US-amerikanischen Oak Ridge National Laboratory (ORNL) die bei Raumtemperatur betreibbaren Quantenbeschleuniger installiert.

Jetzt haben sich „erfahrene Deep-Tech- und Halbleiterinvestoren aus der ganzen Welt“ an der jüngsten Finanzierungsrunde beteiligt. Darunter befinden sich der australische Deep-Tech-Fonds Main Sequence, In-Q-Tel (IQT) aus den USA, InterValley Ventures aus Japan sowie führende australische Staatsfonds.

Mit den 20 Millionen US-Dollar will Quantum Brilliance nach eigenen Angaben „die Bereitstellung von Quanten-Hardware für Anwendungsszenarien in verschiedenen Branchen weiter vorantreiben“. Konkrete Ziele sind Investitionen „in eine Diamantfabrik, in die Co-Entwicklung neuer Prototypen für Quantensensorik, den Ausbau des firmeneigenen geistigen Eigentums und in die Zusammenarbeit mit führenden Halbleiter-Partnern“.

Qubits in Diamanten

Bei der Technik des Start-ups bilden Stickstoff-Fehlstellen-Zentren in Diamanten die Qubits. Als Vorteile gegenüber anderen Quantentechnologien werden die Kompaktheit und das geringe Gewicht sowie der mögliche Betrieb bei Raumtemperatur angeführt. Genau diese Eigenschaften machen die Technik zur idealen Basis für einen mobil einsetzbaren Quantencomputer, wie ihn die Cyberagentur sucht.