Quartalszahlen: AMD wächst im Server, wäh­rend Radeon stark einbüßt

Jan-Frederik Timm
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Quartalszahlen: AMD wächst im Server, wäh­rend Radeon stark einbüßt

Im Kontrast zu Intel, wo es im letzten Quartal steigende Umsätze mit Privatkunden, aber kaum Wachstum mit (AI-)Server-Hardware gab, hat AMD 80 Prozent Wachstum mit GPU- und Epyc-Produkten für Server vermelden können. Deutlich weniger Umsatz erzielte der Hersteller wiederum mit Radeon-Grafikkarten und SoCs für Konsolen.

Weniger als 1 Milliarde USD mit „Gaming“

Um 48 Prozent niedriger fiel der Umsatz im Segment „Gaming“ gegenüber dem Vorjahresquartal aus, nur noch 922 Millionen US-Dollar erwirtschaftete AMD in diesem Segment.

Gaming segment revenue was $922 million, down 48% year-over-year and 33% sequentially due to a decrease in semi-custom revenue and lower AMD Radeon™ GPU sales.

Das Semi-Custom-Segment, das im Wesentlichen die Konsolen-SoCs für Xbox und PlayStation umfasst, befindet sich nach dem Weihnachtsgeschäft und vor der erwarteten Veröffentlichung der Mid-Cycle-Updates zum Jahresende in einer schwierigen Phase. Insbesondere die PlayStation 5 Pro dürfte ab dem 3. Quartal erneut für steigende Umsätze sorgen.

AMD hatte vor einigen Monaten die Preise der Radeon-Modelle reduziert, der positive Effekt ist mittlerweile aber wieder verflogen und die Radeon-RX-7000-Serie hat weiterhin einen schweren Stand am Markt – während es die Radeon RX 6000 als günstigere, aber kaum schlechtere Umsatz-Treiber-Alternative inzwischen so gut wie nicht mehr gibt.

Deutliches Wachstum im Server

Im Data-Center-Segment sorgten wiederum Epyc-CPUs und laut AMD auch der AI-GPU-Beschleuniger MI300X für das starke Wachstum. Insgesamt geht AMD davon aus, mit „AI-Chips“ im Geschäftsjahr 2024 um die 4 Milliarden US-Dollar umsetzen zu können.

AMD: Umsätze und Gewinne seit Q4/2003
-2.000,0137,52.275,04.412,56.550,0Millionen US-Dollar Q4/2003Q2/2004Q4/2004Q2/2005Q4/2005Q2/2006Q4/2006Q2/2007Q4/2007Q2/2008Q4/2008Q2/2009Q4/2009Q2/2010Q4/2010Q2/2011Q4/2011Q2/2012Q4/2012Q2/2013Q4/2013Q2/2014Q4/2014Q2/2015Q4/2015Q2/2016Q4/2016Q2/2017Q4/2017Q2/2018Q4/2018Q2/2019Q4/2019Q2/2020Q4/2020Q2/2021Q4/2021Q2/2022Q4/2022Q2/2023Q4/2023

Ryzen wächst, Embedded fällt

Auch der Umsatz mit Ryzen-Prozessoren für private Endkunden ist laut AMD gegenüber dem Vorjahr deutlich gewachsen, was insbesondere an AMD Ryzen 8000 – bisher verfügbar im Notebook und als APU Ryzen 8000G, die F-Ableger ohne aktive iGPU erscheinen erst dieser Tage – gelegen haben soll. Mit Embedded-Produkten ging es wiederum um 46 Prozent zurück, was laut AMD im Wesentlichen an zu hohen Lagerbeständen bei Kunden gelegen habe.

Client segment revenue was $1.4 billion, up 85% year-over-year driven primarily by AMD Ryzen™ 8000 Series processor sales. Revenue decreased 6% sequentially.

Insgesamt verhaltenes Wachstum

Insgesamt fiel das Wachstum bei AMD mit zwei Prozent beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal geringer aus als bei Intel (+9 Prozent). Aus einem Verlust von 139 Millionen US-Dollar wurde ein Gewinn von 123 Millionen US-Dollar.

Die Aktie des Unternehmen ließ im Nachgang der Bekanntgabe der Quartalszahlen um knapp 10 Prozent nach. Anleger hatten im Vorfeld darauf gehofft, dass AMD stärker vom aktuellen AI-Boom profitieren könnte.