Samsung Foundry: 50 % geringere Investitionen wegen fehlender Kundschaft
Südkoreanische Medien berichten, dass Samsung Foundry im Jahr 2025 nur die Hälfte des letzten Jahres als Investition erhalten soll. Der Grund ist einfach: Fehlende Kundschaft. Dass diese ausbleibt, liegt vor allem an nicht wettbewerbsfähigen Lösungen und Problemen bei der Ausbeute, einem Dauerthema.
Samsung halbiert angeblich die Ausgaben
Wie die Seoul Economic Daily berichtet, soll Samsung planen, in diesem Jahr nur 5 Billionen Won, umgerechnet 3,35 Milliarden Euro, in die Foundry-Sparte zu investieren. Im Jahr 2024 war es doppelt so viel, 10 Billionen Won waren verplant. Ob diese letztlich auch ausgegeben wurde, ist noch nicht bekannt, darüber könnten die Quartalszahlen und der Jahresabschluss in Kürze Auskunft geben.
TSMC erhöht Investitionen drastisch
Eine Halbierung der Ausgaben steht in völligem Kontrast zu TSMC. Der Marktführer im Bereich der Chip-Auftragsfertigung hatte in der vergangenen Woche seine geplanten Ausgaben für das aktuelle Jahr 2025 auf 38 bis 42 Milliarden US-Dollar erhöht, nach knapp 30 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024.
Der Grund für die Verknappung des Geldes bei Samsung ist letztlich in wenigen Worten zusammengefasst: Samsung Foundry ist nicht konkurrenzfähig. Es sind nicht nur die Probleme der letzten Jahre, dass es an den besten Fertigungsstufen fehlt, sondern schlussendlich ist bei dem Gebotenen auch die Kapazität zu gering und die Ausbeute schlecht.
Nicht einmal mehr Samsung setzt auf Samsung
Die Folge war der Abgang der Kundschaft. Qualcomm und Nvidia lassen nun fast alles bei TSMC bauen. Samsung selbst ist der größte Kunde und man steckt teilweise im selben Dilemma wie Intel: die Fertigung ist nicht gut genug, um die eigenen Produkte voranzubringen. Im neuen Samsung Galaxy S25 steckt Gerüchten zufolge nur noch Qualcomm aus der TSMC-Fertigung, von Samsung eigens entwickelten Prozessoren aus der Exynos-Familie, wie sie letztes Jahr mit dem Exynos 2400 für das Galaxy S24 und S24+ vorgesehen waren, nimmt man selbst Abstand. Das einstige Vorzeigeprojekt ist Geschichte – daran dürfte die Foundry zu knabbern haben.
Die Auslastung in einigen Fabriken soll im Foundry-Bereich deshalb nur noch bei rund 30 Prozent liegen. Wirtschaftlich ist der Betrieb aber nur bei hoher Auslastung. Samsungs Investitionsstopp ist so auch eine Eindämmung der Verluste.
Ende des letzten Jahres wurden viele Probleme öffentlich und Samsung soll selbst über eine Abspaltung der Foundry in drei bis fünf Jahren diskutiert haben.
Samsung widerspricht Problemen bei DRAM
Nicht jedes Gerücht zu Samsung entspricht aber auch der Wahrheit. Erst zu Beginn dieser Woche widersprach das Unternehmen offiziell den Meldungen, dass sich die neue DRAM-Ausbaustufe, die sogenannte 1-beta-Fertigung, verzögern würde. Diese ist Grundlage für neue Speicherchips in diversen Varianten.