Samsung ist zurück im Geschäft: Speichersparte wächst, Foundry erhält 2-nm-AI-Chip-Auftrag
Samsungs Speichersparte zeigt eine sehr positive Entwicklung und auch die Foundry lässt aufhorchen: ein 2-nm-AI-Chip mit HBM und Advanced Packaging wurde bei Samsung bestellt. Nun beginnt das Rätselraten, wer dies sein könnte.
Die Chip-Sparte ist zurück im Geschäft
Im echten High-End-Chip-Geschäft für Profi-Systeme ist Samsung Foundry nur ein kleines Licht. Deshalb ist nicht nur die Ankündigung durch den Hersteller selbst bemerkenswert, sondern eben auch der Inhalt. Denn „a 2 nanometer-class order for an AI accelerator project, which includes HBM and advanced packaging“ steht heutzutage für das Beste im Markt. Wichtige Details fehlen aber, wie der Auftraggeber oder auch der Zeitrahmen, wann das Produkt denn geliefert werden soll. Gerade bei letzterem ist viel Spielraum möglich, denn offiziell ist Samsung noch immer in der Entwicklung des 2-nm-GAA-Prozesses, während parallel dazu an der Ausbeute (Yield) und der zur Verfügung stehenden Menge der in Kürze kommenden zweiten Generation 3-nm-GAA-Chips gearbeitet wird. SF2, wie der 2-nm-Prozess genannt wird, soll laut bisherigen Plänen ab (Ende) 2025 produziert werden.
We are committed to increasing orders from
applications in high-growth areas, such as AI
accelerators, while focusing on mass production of
3-nanometer products based on the 2nd
generation process as well as on the development
of the 2-nanometer process
Samsung
Bis dato muss die Foundry-Sparte aber noch mit dem leben, was sie bisher bietet. Und da lief das Geschäft eher schlecht. Da der Bereich aber zur gesamten Halbleitersparte gehört, geht er letztlich ohnehin im größten Posten der Zahlen unter: Speicher. Hier sah Samsung gegenüber dem dritten Quartal einen Sprung um 49 Prozent beim Umsatz, was half, die Verluste einzudämmen. Diese sind aber noch immer vorhanden, wenngleich nun deutlich geringer ausgeprägt. Die Hoffnung ruht auch hier auf den nächsten Monaten, die Entwicklung bei DRAM und NAND soll sich für die Hersteller positiv entwickeln, sodass hier in Kürze wieder Gewinn erzielt werden dürfte.
Schwaches Geschäft in fast allen Bereichen
Für verhaltene Umsätze sorgte die Sparte rund um Smartphones und Tablets (MX) sowie auch TV-Geräte und mehr, wenngleich unterm Strich dennoch überall ein Minus steht. An der weltweit geringen Nachfrage kam auch Samsung nicht vorbei, zudem schläft die Konkurrenz ebenfalls nicht, musste der Hersteller erneut eingestehen.
Insgesamt gesehen schloss Samsung nicht nur das vierte Quartal nur mittelmäßig ab, auch das Gesamtjahr war bestenfalls durchschnittlich. Jeder Geschäftsbereich entwickelte sich zurück, die einzige Ausnahme ist Harman, die wiederum aber auch der kleinste Bereich sind. Insgesamt gesehen sank der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent, der Gewinn kollabierte aufgrund des flauen Speichergeschäfts fast vollständig. Im neuen Jahr 2024 soll es im ersten Halbjahr bestenfalls „a moderate improvement“ geben, die Hoffnung liegt, wie bei vielen Herstellern, auf der zweiten Jahreshälfte.