Sicherheiten durch Regierung: Japan setzt groß auf die Rapidus-Karte für lokale Foundry

Volker Rißka
31 Kommentare
Sicherheiten durch Regierung: Japan setzt groß auf die Rapidus-Karte für lokale Foundry
Bild: Cabinet Public Affairs Office

Rapidus will TSMC, Samsung und auch Intel als Foundry herausfordern. Noch kann man aber wenig vorweisen. Japans Regierung will Sicherheiten bieten, sodass nicht nur Steuergelder in das junge Unternehmen fließen, sondern auch mehr Unternehmen und primär Banken mitmachen. Wenn es schief geht, sind Steuergelder aber dennoch nötig.

Rapidus soll Japans Teil der umfassenden Antwort auf die Halbleiterkrise sein. Ziel sei eine eigene Chip-Produktion im Land, die nicht nur ältere Lösungen hervorbringt, sondern direkt bei „2 nm“ starten soll. Zuletzt hat Japan bereits viel in TSMC investiert, mit Erfolg, wie die erste Umsetzung zeigt. Doch ob dies bei Rapidus auch gelingt, steht auf einem ganz anderen Papier, zumal die Luftschlösser bereits bis hin zu Chips in 1 nm reichen.

Rapidus benötigt sehr viel Geld

Rapidus ist aber quasi ein Startup. Das Unternehmen will einmal ein großer Halbleitersteller mit modernster Technologie und Hilfe durch Partner wie IBM werden, bisher hat es jedoch kein einziges Produkt im Portfolio. Angesichts notwendiger Investitionen in die erste Fabrik und benötigter Technologie, die aktuell mit rund 30 bis 33 Milliarden US-Dollar beziffert wird, fällt es dem Unternehmen schwer, Geldgeber für diese Summen zu finden. Großbanken sind ebenfalls sehr zurückhaltend, deren Risikoanalyse zeigt vermutlich, dass die riesigen Kredite und Darlehen auf wackeligen Beinen stehen dürften.

Deshalb will Japans Regierung nun einspringen und entsprechende Sicherheiten bieten, wurde im Nachgang des Besuchs des Premierminister Japans Fumio Kishida in der letzten Woche deutlich, der sich die Baustelle von Rapidus' erster Fab ansah. Hinter dem im Jahr 2022 gegründete Unternehmen Rapidus stehen zwar die japanischen Branchenriesen Kioxia, Sony, SoftBank, Denso, Toyota, NEC, Nippon Telegraph and Telephone (NTT) und die MUFG Bank. Sie alle fungieren aber eher als Kontakt in die Industrie, ohne die ein solches Vorhaben nicht umgesetzt werden könnte, Geld wiederum geben sie aber nur in einem kleinen Rahmen, das gilt auch für die beteiligte Bank.

Garantien für Banken geplant

Direkte Investitionen durch die Regierung sind auf der anderen Seite allerdings nur bis zu einem gewissen Prozentsatz erlaubt, weshalb man kreativ werden muss und Garantien aufstellen will, dass Banken ihr Geld im Fall eines Scheiterns zurückerhalten werden. Japans Premier ist dies durchaus ein großes Anliegen, er hofft, dass diese Ausnahmeregelung auf den Weg gebracht wird. Frühestens im Herbst könnte es soweit sein.