Sony Semiconductor: Die Bildsensor-Chipfertigung soll eigenständiger werden
Der Mutterkonzern Sony Corporation soll den Börsengang der Sony Semiconductor Solutions Corporation (SSS) planen und dabei bis zu 80 Prozent der eigenen Anteil abstoßen wollen. Das wichtigste Geschäft des hauseigenen Chipfertigers sind Bildsensoren.
Statt 100 nur noch 20 Prozent Anteil?
Laut Medienberichten könnte die Trennung vom Mutterkonzern bereits in diesem Jahr erfolgen. Der Schritt soll der Sony Semiconductor Solutions Corporation wieder mehr Flexibilität bieten, um schneller auch mit notwendigen Investitionen auf den Markt reagieren zu können. Unter dem Dach des großen Mutterkonzerns hatte es die Sparte in diesem Punkt mitunter zu schwer, der Fokus lag oftmals bei Gaming und Entertainment – Bereiche, die auch noch höhere Gewinne erwirtschaften. Für die Fertigung von Bildsensoren war das aber kein Aushängeschild.
Geplant sein soll die Abgabe von vermutlich bis zu 80 Prozent der Anteile, 20 Prozent würde der Mutterkonzern Sony behalten. Etwas ähnliches zieht das Unternehmen seit einem Jahr mit der Sparte Sony Financial Group durch: 80 Prozent der Aktienanteile wurden abgestoßen, 20 Prozent verbleiben bei Sony.
Interessanterweise sind derartige Gerüchte nicht neu. 2019 wollten Investoren von Sony bereits die Abspaltung der Sparte an der Börse. Doch dazu kam es nicht. Sony erklärte damals, man werde vom Geschäft weiter profitieren können. Nun scheint sich das geändert zu haben, wenngleich Sony offiziell erklärt, dass es aktuell keine Pläne gibt.
Wer ist die Sony Semiconductor Solutions Corporation?
Sonys IMX-Bildsensoren sind in unzähligen Kameras, heutzutage vor allem in Smartphones, zu finden, allen voran Apples iPhones, aber auch in Modellen von Xiaomi und vielen anderen sind sie das Herzstück der Kameras. Seit Ende 2015 ist die Sparte Sony Semiconductor Solutions Corporation als 100-prozentige Tochter von Sony unterwegs, zuletzt waren 8.900 Angestellte beschäftigt.
Zur SSS gehört aber auch der Arm Sony Semiconductor Manufacturing Corporation mit 12.900 Angestellten. Insgesamt sind unter dem Dach sogar neun Unternehmen mit 25.000 Angestellten zu finden. Der Umsatz im vergangenen Jahr lag bei rund 12 Milliarden US-Dollar, der Gewinn fiel in jedem der letzten Jahre durch die stärker werdende Konkurrenz aus China allerdings geringer aus. Noch ist Sony aber Marktführer in vielen Bereichen.
Das Joint Venture mit TSMC in Japan (JASM) wird von dieser Abteilung betrieben und fertigt die modernsten Chips, die Sony verwendet. Derzeit wird der Komplex ausgebaut und soll die Fertigungen bis hinab zu N6 ermöglichen. Insgesamt soll sich die Investitionssumme auf über 20 Milliarden US-Dollar belaufen, getrieben auch durch sehr starke Unterstützung der japanischen Regierung, die mehr als die Hälfte der Kosten trägt.