Studie: Datensicherheit und Geldverdienen vertragen sich nicht
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Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Gartner zeigt, dass nur ein kleiner Teil der weltweit tätigen Unternehmen sich in der Lage sieht, ihre Daten gleichzeitig effektiv zu schützen und sie zur Erreichung ihrer Geschäftsziele zu nutzen. In den meisten Unternehmen herrscht diesbezüglich ein großes Ungleichgewicht.
Datensicherheit verkauft sich schlecht
Für die Untersuchung wurden zwischen Juni und August 2024 insgesamt 318 leitende Sicherheitsverantwortliche aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich 14 Prozent und damit nur jeder siebte der befragten Führungskräfte im Bereich Sicherheits- und Risikomanagement (SRM) das eigene Unternehmen in der Lage sieht, die eigenen Datenbestände sowohl wirksam zu schützen als diese auch gewinnbringend für sich zu nutzen.
Im Gegensatz dazu setzen 35 Prozent der Befragten den Fokus in erster Linie auf den Schutz genannter Daten, während 21 Prozent vorrangig deren wirtschaftliche Nutzung im Blick haben und dabei die Datensicherheit vernachlässigen. Damit ist es den meisten Befragten wichtiger, ihre Daten zu schützen, als Profit aus diesen zu schlagen. Die Studie gibt jedoch keinen Aufschluss darüber, ob dies aus freien Stücken oder aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen geschieht.
Massive Folgen in beide Richtungen
Nathan Parks, Senior Specialist Research bei Gartner, sieht in diesem Ungleichgewicht mehrere Probleme. Da lediglich nur ein geringer Anteil der Unternehmen Sicherheitsmaßnahmen und geschäftliche Effizienz miteinander in Einklang bringen kann, seien viele einem erhöhten Risiko für Cyberangriffe ausgesetzt. Dies kann infolge eines erfolgreichen Angriffes nicht nur behördliche Strafen nach sich ziehen, sondern auch zu einer ineffizienten Ausrichtung führen. Letzteres gilt auch für Unternehmen, die sich ausschließlich auf die Absicherung ihrer Daten konzentrieren und dabei deren wirtschaftlichen Nutzen außer Acht lassen.
Unternehmen sind gefragt
Für Gartner besteht daher für Unternehmen eine der zentralen Herausforderungen darin, Sicherheitsrichtlinien und -standards in einem strukturierten und kooperativen Prozess gemeinsam mit ihren Kunden zu entwickeln und kontinuierlich zu optimieren. Gleichzeitig müsse auch die interne Abstimmung verbessert werden, um Sicherheitsmaßnahmen effektiver umzusetzen.
Zudem empfehlen die Marktforscher, klare Mindeststandards zu definieren, die es ermöglichen, um auch auf neue Entwicklungen angemessen reagieren zu können. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die wachsenden Herausforderungen, mit denen Unternehmen sich in Bezug auf künstliche Intelligenz konfrontiert sehen.