Übernahme vor der Pleite: SoftBank rettet Arm-Server-CPU-Entwickler Ampere für 6,5 Mrd. USD

Volker Rißka
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Übernahme vor der Pleite: SoftBank rettet Arm-Server-CPU-Entwickler Ampere für 6,5 Mrd. USD
Bild: Ampere

Nach Monaten und vielen Gerüchten ist es nun offiziell: SoftBank kauft den Arm-Server-CPU-Entwickler Ampere Computing für 6,5 Mrd. US-Dollar. Nun vereint SoftBank sowohl Arm als auch einen passenden Entwickler von CPUs unter einem Dach und hofft auf entsprechende Erfolge.

Ampere wird auch in Zukunft unter dem Namen weiterarbeiten können. Die Verhandlungen über den Verkauf zogen sich sich in die Länge, da die Carlyle Group mit 59,65 Prozent und Oracle mit 32,27 Prozent als größte Investoren ihr Geld sprichwörtlich mit einem Bonus oben drauf wiederhaben wollten. Nun heißt es, sie haben ihre Anteile verkauft, Kosten für diese Positionen sind nicht bekannt.

Dass es am Ende SoftBank geworden ist, überrascht heute dann nicht mehr. Im September des letzten Jahres hieß es bereits, es könnte ein Verkauf angestrebt werden. Diese Meldungen erfuhren dann stetig eine Aktualisierung.

Ampere machte kaum noch Umsatz aber hohe Verluste

Ursprünglich wurde einmal ein Wert von 8 Milliarden US-Dollar geschätzt, 6,5 Milliarden wurden bereits zuletzt als realistischer angesehen. Denn als verhältnismäßig kleines Unternehmen musste Ampere nie Zahlen offenlegen, eine Einordnung von außen fiel damit schwer. ComputerBase hatte aber bereits in der Vergangenheit kritisch in diese Richtung berichtet, da es nahezu keine Kundschaft gab.

Im Zuge des Kaufes liegen diese Zahlen nun vor und zeigen ein überaus desaströses Ergebnis, welches die zuvor berichteten Befürchtungen durchweg bestätigt und zum Teil sogar übertrifft. Demnach hatte Ampere im Jahr 2024 quasi keine Kundschaft mehr und deshalb kaum noch Umsatz generiert, dabei aber hohe dreistellige Millionenverluste angehäuft. Bereits 2023 brach der Umsatz gegenüber 2022 massiv weg, Verluste waren wie zuvor weiterhin sehr hoch. Unterm Strich stand der Konzern letztlich eher kurz vor der Pleite, die Übernahme markiert mehr so etwas wie die letzte Chance und die Rettung.

Amperes Zahlen sind desaströs
Amperes Zahlen sind desaströs (Bild: SoftBank)

Das Problem für Ampere war vor allem die hohe Kadenz, in der beispielsweise Google mit Axiom und auch AWS Neuheiten und Weiterentwicklungen mit exaktem Fokus auf ihre Bedürfnisse in dem Bereich präsentieren, während Amperes eigene Entwicklungen stets zu lange brauchten, um vom Papier in ein echtes Produkt zu wachsen. Mit Arm im gleichen Haus könnte diese Umsetzung nun anziehen und eventuell zu einem Vorteil werden.

Ob aus dem einmal angestrebten Börsengang nun auch noch etwas wird, bleibt abzuwarten. Erst einmal dürfte in den Vordergrund rücken, das Unternehmen halbwegs konkurrenzfähig zu machen.

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