Umbauten durch Intel-CEO: Altera-Teilverkauf, CTO-Abgang & flachere Hierarchien angestrebt

Neben dem Teilverkauf von Altera hat Intel in der Osterwoche noch weitere Neuheiten im Gepäck, die zwar nicht alle direkt auf den neuen Intel-CEO zurückgehen, aber bereits seine ersten Richtungsentscheidungen untermauern dürften. Ein kurzer Überblick.
Altera-Story bei Intel endet
Die Investmentfirma Silver Lake hat in dieser Woche 51 Prozent von Altera für 4,46 Milliarden US-Dollar übernommen – dies hatte sich zur Embedded World 2025 vor einem Monat bereits angedeutet. Das Unternehmen wurde dabei letztlich mit lediglich noch 8,75 Milliarden US-Dollar bewertet, quasi einer Halbierung des Werts, den Intel 2015 einmal bei der Übernahme gezahlt hat. Vor einem Monat waren noch rund 10,4 Milliarden US-Dollar als Wert im Gespräch gewesen.
Der Verkauf der Mehrheitsanteile bedeutet dabei auch das Ende von Sandra Rivera bei Altera und zuvor Intel – nach 25 Jahren. Sie wird als CEO abgelöst, Raghib Hussain, bisher President of Products and Technologies beim Mitbewerber Marvell, übernimmt diese Position.
Alter CTO geht, neuer mit Fokus auf AI
In einem internen Memo hat Intel die Beförderung von Sachin Katti, bisher SVP & GM der Intel Network & Edge Group, bekannt gegeben. Er wird sich fortan um die AI-Strategie und das ganze Drumherum kümmern, auch CTO soll er dabei werden. Greg Lavender, bisher CTO von Intel, wird in den Ruhestand gehen.
Katti is expanding his responsibilities to include the role of chief technology and AI officer for the company. As part of this, he will lead our overall AI strategy and AI product roadmap, as well as Intel Labs and our relationships with the startup and developer ecosystems.
Intel-CEO Lip-Bu Tan in einem Memo
Mit dieser Position verliert Michelle Johnston Holthaus als CEO of Intel Products, einer bis vor wenigen Monaten noch nie dagewesenen Position, wieder einige ihrer Bereiche. Das Thema AI ist einfach zu wichtig und Intel spielt dort bisher kaum eine Rolle, es muss einen größeren Stellenwert erhalten als im Komplettpaket der Intel-Produkte unterzugehen. Dennoch bleibt Holthaus wichtiger Bestandteil von Intel, soll in Zukunft eventuell neue Bereiche erhalten. Die Neuordnung bei Intel wird demnach noch etwas weitergehen.
Neue Ideen sollen mehr Raum erhalten, auch schneller umgesetzt werden – und dabei eben nicht in mittleren Management-Ebenen versacken. Diese Kritik hatte Tan im Sommer des letzten Jahres am Gesamtkonzern Intel hinterlassen, bevor er in diesem Streit das Intel Board verließ.
It’s clear to me that organizational complexity and bureaucratic processes have been slowly suffocating the culture of innovation we need to win. It takes too long to make decisions. New ideas are not given room or resources to incubate. And unnecessary silos lead to inefficient execution.
Intel-CEO Lip-Bu Tan in einem Memo
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