US-Handelsstreit mit China: Nach Google auch Intel im Visier Chinas Wettbewerbshüter
Nachdem die Trump-Regierung neue Zölle für China auf den Weg gebracht hatte, formiert sich Chinas Gegenzug. Google und Intel sind dabei im Visier. Gegen Google wurde bereits ein Verfahren rund um das Android-Ökosystem eröffnet, Intel könnte es noch härter treffen. Zuletzt geriet erneut auch Nvidia ins Fadenkreuz.
Neue US-Zölle als Auslöser
Die drei Branchenriesen sind dabei Karten im Machtpoker zwischen den USA und China. Die Trump-Regierung sieht mit umfangreichen Zöllen nicht nur für wenig befreundete Staaten sondern auch Anrainer wie Kanada und Mexiko eine Möglichkeit, die heimischen Interessen zu schützen und Arbeitsplätze ins Land zurückzuholen. Die bloße Androhung führte binnen weniger Stunden zu einer Aussetzung der Zölle in Richtung Kanada und Mexiko für weitere 30 Tage – man wolle reden.
In Richtung China gab es das nicht, hier sind die zusätzlichen Abgaben nun in Kraft, weitere sollen folgen. Obendrauf kommt, dass die zollfreien Einfuhrgrenzen von bisher maximal 800 US-Dollar komplett wegfallen. Die US-Post ist mit dieser kurzfristigen Umsetzung komplett überfahren worden, sodass der US Postal Service (USPS) „vorübergehend“ keine Pakete mehr aus China und Hongkong annehme. Zuletzt gingen unter den zollfreien Regel rund 4 Millionen Pakete in den USA ein – pro Tag.
China zielt auf Materialien und Firmen
Bisher hat China auf die neuen Abgaben ziemlich verhalten reagiert. Gegenzölle auf Kohle, Öl, LNG sowie landwirtschaftliche Maschinen aus den USA sollen ab 10. Februar greifen, auch weitere seltene Erden wie Tungsten limitiert und nur noch über Lizenzen freigegeben werden, schreibt Reuters.
Dennoch zeigt sich Chinas Regierung verhandlungsbereit, Präsident Xi soll sogar bereits Kontakt mit der Trump-Regierung aufgenommen haben. Hier dürfte es zeitnah erste Gespräche geben, wenngleich Trump wieder erst einmal den starken Mann markiert und „keine Eile verspürt“, notiert Reuters.
Ansonsten dürfte weitere Maßnahmen folgen, die durchgesickerten Möglichkeiten wie Untersuchungen gegen Intel wäre ein Teil davon. Intel kann sich dies kaum leisten, China ist noch immer ihr größter Absatzmarkt, 29 Prozent erzielt man dort. Bei den Untersuchungen gegen Google hält sich China weiterhin zurück – jene nur auf einige Dinge rund um Android zu beschränken wäre vergleichsweise überschaubar. Google macht letztlich auch nur ein Prozent seines Umsatzes in China, aber ein Potenzial für eine mögliche Eskalation ist definitiv gegeben. Gleiches gilt für weitere Untersuchungen gegen Nvidia, die bereits Ende letzten Jahres, als es zur Ankündigung neuer Sanktionen kam, drohten. Die kommenden Wochen werden hier für Bewegung sorgen.