Verschiebung auf 2031: Intel fährt Vorzeige-Fabrikbau in Ohio in den Sand
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Im Jahr 2022 gestartet, sollten in Ohio ab 2025 bis zu acht neue Intel-Fabs hochfahren. Es war ein Vorzeigeprojekt. Bis 2031 kommt von dort aber jetzt erst einmal gar kein Chip, das Projekt verzögert sich. Was von den neuen Zeitplänen zu halten ist, bleibt nach der jüngsten Historie nun fraglich.
Der Schritt hatte sich angedeutet
Schon im vergangenen Jahr war es seitens Intel ruhig geworden, die Gerüchte über mögliche Verschiebungen wurden infolgedessen lauter und lauter. Auch vor Ort war zu sehen: Schnell voran ging es nicht. Rohbauten dieser Art werden heutzutage eigentlich ziemlich flott hochgezogen, die Ausrüstung der Hallen ist es, was im Anschluss die Zeit verschlingt.
Das Projekt war im Jahr 2022 gestartet worden, sollte ursprünglich Ende 2025 den Betrieb aufnehmen – so sieht ein straffer, aber möglicher Zeitplan aus. Von Intel hieß es zum Start großspurig, dass der Komplex bis zu acht Fabriken vorsehen sollte:
At full buildout, the total investment in the site could grow to as much as $100 billion over the next decade, making it one of the largest semiconductor manufacturing sites in the world.
Production is expected to come online in 2025, when the fab will deliver chips using the industry’s most advanced transistor technologies.
Intel Anfang 2022
Später wurde daraus dann 2026, erste Verschiebungen wurden deutlich. Doch auch daraus wird nichts. Und es kommt noch schlimmer.
We are adjusting the timeline for our two Ohio fabs. Specifically, we now plan to complete construction of Mod 1 in 2030 and begin operations between 2030 and 2031. For Mod 2, we expect to complete construction in 2031 and begin operations in 2032.
Intel Anfang 2025
2 Fabriken ab 2032 statt 8 ab 2025
Zwei Fabriken bis 2032 ist nun der neue Stand der Dinge. Investitionssumme: rund 28 Milliarden US-Dollar. Die Bauarbeiten am Komplex sollen einfach weitergehen, nur in geringerer Geschwindigkeit, erklärte Intel. Sollte die Nachfrage anziehen, könne man dies auch beschleunigen, versichert Intel.
Inwiefern das realistisch ist? Erst einmal muss das Projekt nun überhaupt durchgezogen werden. Da Intel Foundry nach wie vor keine Kunden hat, ist das Problem hausgemacht. Ohne konkurrenzfähige Produkte braucht es letztlich nämlich auch keine neuen Fabs. Nach den Absagen für Intels Fabs in Magdeburg und der Packaging-Einrichtung in Polen ist Ohio letztlich nur ein weiterer Stein, der fällt.
Bis dahin stehen Betonklötze als Rohbau auf Ohios Feldern. Werden die typischen knapp 4 Jahre für einen Fabrikbau anvisiert, hätte Intel für eine Serienproduktion im Jahr 2031 eigentlich noch gar nicht anfangen brauchen. Der zweite Fab-Teil folgt erst im Jahr 2032, an dessen Stelle befänden sich bei Arbeiten nach Plan heute wohl noch Wälder, Wiesen und Äcker.
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