Verstärkte Zusammenarbeit: Infineon verkauft zwei Backend-Fabs an ASE
ASE ist einer der größten Test- und Packaging-Anbieter der Welt und übernimmt für weitere Kapazitäten zwei Fabs von Infineon. ASE wird sich nach der Übernahme auf das konzentrieren, was sie am besten können, am Ende soll durch eine verstärkte Zusammenarbeit auch Infineon profitieren.
Konkret geht es dabei um die Infineon-Backend-Fertigungsstätten in Cavite (Philippinen) mit mehr als 900 Beschäftigten und in Cheonan (Südkorea), wo rund 300 Beschäftigte etwa 100 Kilometer südlich von Seoul arbeiten. Nach der Transaktion wird ASE den Betrieb mit der derzeitigen Belegschaft übernehmen und beide Standorte weiterentwickeln, um verschiedene Kunden zu beliefern. Dabei soll sowohl das Volumen als auch das Know-How ausgebaut werden, um der gesamten Branche dienen zu können. ASE hat nahezu alles im Programm was in der Backend-Fertigung gebraucht wird, was bei kleinen Leistungshalbleitern und einfachem Packaging beginnt und auch fortschrittlichste Lösungen mit multiplen Chips, HBM und mehr auf einem gestapelten Package einschließt. Einer der bekanntesten Großkunden von ASE in der IT-Branche ist AMD.
Zu den Verkaufsverträgen haben ASE und Infineon langfristige Liefervereinbarungen geschlossen, wodurch Infineon weiterhin bereits etablierte Dienstleistungen sowie Dienstleistungen für neue Produkte erhält, um seine Kunden zu unterstützen und bestehende Verpflichtungen zu erfüllen. Dabei geht es primär um die Märkte Automotive und Power-Management-Chips & Co. Infineon baut im Bereich Front End seine Kapazitäten hier gerade noch einmal deutlich aus, im malaysischen Kulim entsteht ein großer Neubau von Infineon, einige von ASEs Backend-Werkstätten stehen in unmittelbarer Nachbarschaft (siehe Titelfoto). In Malaysia werden dafür insgesamt bis zu 5 Milliarden Euro investiert, im sächsischen Dresden in Deutschland baut Infineon eine Chip-Fabrik für noch einmal 5 Milliarden Euro.
Was Infineon für den Verkauf der beiden Fabs an ASE bekommt, wurde heute nicht offiziell kommuniziert. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll die Angelegenheit aber bereits abgeschlossen sein und der neue Eigentümer mit der Umsetzung seiner Pläne beginnen können.