United Linux zielt auf Business-Sektor

Steffen Weber
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Nachdem bereits am Mittwoch erste Gerüchte zu einer Zusammenarbeit von vier großen Linux-Distributoren unter dem Namen „United Linux“ die Runde machten und dies gestern offiziell bestätigt wurde, gibt es nun konkretere Informationen.

Um dem Wildwuchs der Linux-Distributionen entgegenzuwirken gibt es schon seit einiger Zeit die Linux Standard Base (LSB), die sicherstellen soll, dass die einzelnen Linux-Varianten unter anderem in Sachen Verzeichnisstruktur möglichst große Gemeinsamkeiten aufweisen, damit Software nicht an jede Distribution angepasst werden muss. Doch aufgrund der Vielzahl der dort vertretenen Mitglieder geht die Arbeit nur langsam voran, was nun mit United Linux anders werden soll. Hinter United Linux stehen als Gründungsmitglieder die vier bekannten Linux-Distributoren SuSE, Caldera, Turbo-Linux und Conectiva. Gemeinsam will man ab sofort an einer einheitlichen Basis, welche u.a. auch grundlegende Administrations-Tools umfasst, arbeiten, auf die dann die jeweiligen Distributionen aufbauen können.

Eine Hauptrolle bei der Entwicklung soll dabei SuSE übernehmen, da bei dem deutschen Unternehmen der Entwicklungsprozess zusammenläuft und der „SuSE Enterprise Server“ die Entwicklungsbasis darstellen wird. Die anderen Unternehmen werden zu verschiedenen Dingen ihr Know How in die Entwicklung einbringen. Gegen Ende des Jahres sollen dann die verschiedenen Linux-Distributionen „Powered by United Linux“ fertiggestellt sein, schon in wenigen Monaten soll es angeblich eine erste Testversion geben. Das Ziel dabei ist jedoch ausdrücklich der Business-Bereich, ob der Heimanwender so schnell etwas von „United Linux“ hören wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich.

Besonders hervorheben möchten die Gründungsmitglieder, dass sie sich mit ihrer Kooperation keineswegs gegen den größten Linux-Anbieter RedHat stellen wollen, sondern diesen ausdrücklich dazu einladen, United Linux beizutreten. Auch alle anderen Distributionen seien willkommen, um die Sache ins Rollen zu bringen, habe man sich jedoch zu Beginn auf wenige Mitglieder beschränkt. Dabei scheint man jedoch ein Auge darauf geworfen zu haben, dass sich die Mitglieder so schnell nicht ins Gehege kommen, da alle in verschiedenen Erdteilen präsent sind. Führende Industrie-Unternehmen wie IBM oder Hewlett-Packard begrüßen diese Kooperation sehr, da nun die Software-Entwicklung deutlich einfacher werden wird.