IBM und Infineon stellen Speichertechnologie für 2005 vor

Thomas Hübner
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IBM und Infineon Technologies gaben heute die Entwicklung der bislang fortschrittlichsten MRAM (Magnetic Random Access Memory)-Technologie bekannt, bei der magnetische Speicherelemente in einen leistungsfähigen Logik-Prozess integriert wurden.

Die heute vorgestellte Technologie könnte zur beschleunigten Markteinführung von MRAMs beitragen. Der innovativen Speichertechnologie wird das Potenzial eingeräumt, bereits ab 2005 einige der bisherigen Speichertechnologien zu ersetzen. Mit MRAMs sind Computer vorstellbar, die auf Knopfdruck sofort betriebsbereit sind und sich schnell wie eine Lampe an- und ausschalten lassen.

Auf dem in dieser Woche in Kyoto stattfindenden VLSI Symposium präsentierten IBM und Infineon ihren schnellen 128-Kbit-MRAM-Core. Der Chip wurde mit einem 0,18-µm-Logikprozess gefertigt, den für MRAM-Technologie bislang kleinsten bekannten Strukturen. Diese kleinen Strukturen haben IBM und Infineon erlaubt, eine extrem kleine MRAM-Speicherzelle von nur 1,4 Quadrat-Mikrometer zu erzeugen. Zum Vergleich: das ist etwa 20 Millionen mal kleiner als die Spitze eines Bleistift-Radiergummis. Die präzise Anordnung der magnetischen Strukturen in dieser winzigen Speicherzelle erlaubten den IBM- und Infineon-Forschern die Schreib- und Lese-Operationen genau zu steuern.

Als eine Speichertechnologie, die die Informationen (Daten-Bits) nicht in Form von elektrischen, sondern magnetischen Ladungselementen speichert, ist die MRAM-Technologie prädestiniert für mobile Computing-Produkte, die mehr Informationen bei schnellerem Zugriff und weniger Leistungsaufnahme speichern könnten. MRAMs vereinigen die bekannten Vorteile von heute eingesetzten Speichern: die Speicherkapazität und die niedrigen Kosten von DRAMs, die hohe Geschwindigkeit von SRAMs und die Nichtflüchtigkeit von Flash-Speichern. Da MRAMs die gespeicherten Daten auch nach dem Abschalten der Versorgungsspannung behalten, könnten Produkte wie PCs sofort nach dem Einschalten betriebsbereit sein, ohne auf das Booten durch Software warten zu müssen.

Nichflüchtige Speicher können auch helfen, Energie einzusparen. Da MRAMs keine ständige Stromversorgung benötigen, um die Daten zu speichern, haben sie auch eine geringere Leistungsaufnahme als andere RAM-Technologien. Dadurch kann die Batterielebensdauer in Mobiltelefonen, „Handheld“-Geräten, Laptops und anderen batteriebetriebenen Computern verlängert werden.