TFTs auf dem Vormarsch - erste Röhrenfabriken vor dem Aus

Michael Slomma
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Der zunehmende Marktanteil an TFT-Monitoren und Flachbildfernsehern fordert erste Opfer. So hat der niederländische Elektronikkonzern Philips angekündigt, dass im kommenden Jahr zwei Werke geschlossen werden müssen. Leider auch eine deutsche Produktionsstätte.

Betroffen sind Firmenteile aus einem Joint-Venture mit dem koreanischen Elektronikriesen LG, den 'LG Philips Displays' (LPD). So wird neben der Glasfabrik im englischen Simonstone auch das Röhrenwerk in Aachen dem sinkenden Absatz an Bildröhren zum Opfer fallen. Das Aachener Glaswerk und die tschechische Röhrenproduktion in Hranice sollen vorerst unangetastet bleiben, jedoch ist in den Fertigungsstätten im französischen Dreux und im britischen Durham ein empfindlicher Stellenabbau vorgesehen.

Beiden Betriebe beschäftigen insgesamt ca. 1250 Mitarbeiter. Das Traditionswerk in Aachen produziert sogar schon seit 1954 Bildröhren.

Als Grund nennt LPD den weltweit steigenden Absatz von TFT-Displays und den daraus resultierenden Einbruch der Verkaufszahlen von CRT-Displays (CRT = Cathode Ray Tube = Kathodenstrahlröhre). Gerade im Bereich hochwertiger Computermonitore und Fernsehgeräte bricht der Absatz von herkömmlichen Röhrengeräten nahezu erdrutschartig zusammen. Aus diesem Grund zieht LPD nun die Notbremse und plant eine grundlegende Umstrukturierung der Bildschirmproduktion.

Durch die Firmenschliessung sinkt der Wert des Unternehmens um 500 Mio Euro.