Hollywood führt Schlag gegen BitTorrent

Tobias Huber
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Die US-Industrie hat die Schließung der BitTorrent-Website „LokiTorrent“ vor Gericht durchgesetzt. Damit ist Hollywood nur ein vorläufiger Schlag gegen den Online-Filmdownload gelungen, denn gleichzeitig integrieren immer mehr File-Sharing-Systeme die BitTorrent-Technologie. So unterstützt nach der inzwischen meistgenutzten Online-Tauschbörse eDonkey künftig auch die P2P-Software Morpheus die Suche im BitTorrent-Netzwerk.

Allerdings könnte mit dem Shutdown von „LokiTorrent“ nun auch die große Jagd auf Online-Filmpiraten eröffnet sein, denn der Betreiber muss auch alle Logfiles der über 750.000 registrierten User der Website an den US-Industrieverband MPAA übergeben. BitTorrent ist zum Liebling der File-Sharing-Community avanciert seit Breitband-Internet den Download immer größerer Datenmengen erlaubt. Im BitTorrent-Netz wird vor allem nach Filmen, TV-Serien und Software gesucht, weshalb das Netzwerk bereits ins Schussfeld der Filmindustrie geraten ist.

Hollywood gefällt das naturgemäß gar nicht. Der Verband der US-Filmindustrie MPAA geht daher scharf gegen das BitTorrent-System vor. Der 28-jährige Betreiber von LokiTorrent hat sich bis zuletzt geweigert, die Website einzustellen, musste sich nun aber einer Millionen-Dollar-Klage beugen. Abgesehen von einer Million Dollar Schadenersatz für die MPAA, die der Betreiber mit Sicherheit nicht bezahlen kann, müssen auch die gesammelten Userdaten der Website übergeben werden. Diese Logfile-Daten könnten Ermittler auf die Spur zehntausender User bringen, die illegale Filmkopien aus dem Web gesaugt haben. Eine Klagewelle der Filmindustrie zum Schutz des boomenden DVD-Geschäfts könnte also bevorstehen.