AeroCool VM-102 im Test: Passiver VGA-Kühler für High-End-GPUs
2/3Montage auf X800 XT PE
Das Montagezubehör fällt insgesamt wesentlich reichhaltiger aus, als dies noch beim VM-101 der Fall war. Insbesondere die vielen kleinen Schrauben entmutigen die zaghaft vorsichtige, da mit der Materie weniger vertraute Seele. Ärgerlich ist vor allem, dass viele vorbereitende Schraubarbeiten gar nicht vom Käufer hätten übernommen werden müssen, da das Zusammenfügen der entsprechenden Teile um das GPU-Stück bei allen zu verwendenden Grafikkarten von Nöten ist. Hat man sich allerdings erst einmal in das Prozedere eingearbeitet, sollte die Anbringung in etwa zehn bis 15 Minuten vollbracht sein.
AeroCool gibt an, dass sich der VM-102 auf allen Grafikkarten - wir schließen hier die GeForce 6600 GT AGP-Modelle aufgrund ihres ungewöhnlichen Layouts (Stichwort „Bridge-Chip“) aus - heimisch fühlen darf. Realisiert wird diese übergreifende Kompatibilität mit variierbaren Montagearmen, die ihre Tragweite entsprechend den spezifischen Lochabständen von GeForce, Radeon und Co. anpassen lassen.
Etwas stiefmütterlich hat der Hersteller unserer Meinung nach das Thema Dokumentation behandelt. Denn neben dem knappen englischen, wenig informativen Beschreibungen kann sich der Anwender nur auf die 23 Illustrationen der Schritt-für-Schritt-Anleitung stützen. Leider können diese nicht alle Fragen zweifelsfrei beantworten: So bleibt beispielsweise offen, ob die Montagearme mit dem Gewinde nach oben oder nach unten zeigend verschraubt werden müssen. Setzt man auf die erste Methode, berühren die Enden der Metallarme möglicherweise elektronische Bauteile der Grafikkarte (wie im mittleren Bild zu sehen), was im schlimmsten Fall zum Kurzschluss führen kann, da die nötige Isolierung fehlt. Auf der Grafikkartenrückseite übernehmen unterdessen zwei selbstklebende Ringe aus nicht-leitendem Material diese essentielle, schützende Aufgabe.
Aus dem Blickpunkt der gesteigerten Performance wird dem VM-102 sicher in die Karten spielen, dass die Enden der Heatpipes nicht mehr geplättet wurden, sondern nun im vollen Umfang in den dafür vorgesehenen Rinnen der GPU-Auflage sowie des Vorderseitenkühlkörpers arbeiten können.
Im aufgebauten Zustand entfaltet die Video-Magic 102 ihre volle Pracht und überzeugt auch optisch mit einer eleganten Symbiose aus anthraziter Kräftigkeit und täuschend echtem, kupfernen Glanz. Trotz seiner Großflächigkeit bewegt sich der asiatische Kühlpanzer mit etwa 400 Gramm Gesamtgewicht (ohne Grafikkarte) noch im Rahmen des Verträglichen und sollte bei guter Kartenbefestigung auch beim Transport keine Sorgen bereiten. Ebenfalls keine Schwierigkeiten machte uns die Anbringung von zusätzlichen, flachen BGA-Speicherkühlern. Dies sollte allerdings aus Platzgründen vor dem Aufbau des Passiv-Heatpipekühler geschehen.
Testsystem
- P4 Prescott 3,4 GHz (Vc: 1,4 V)
- Abit IC7-G (Intel 875P) Sockel 478
- Yeong-Yang Midi-Tower YY-5601 - geschlossen, keine Belüftung
- Antec SmartBlue 350W-Netzteil mit 92-mm-Bodenventilator
- Raumtemperatur: ca. 21 °C
- Asus Radeon X800 XT Platinum Edition
- Silikon-Wärmeleitpaste
Referenzen und Messverfahren
Wie bereits in der Vorbesprechung erwähnt, sollen uns der BeQuiet Polar Freezer sowie der AeroCool VM-101 dienlich sein, die Leistung des neuen Schönlings bewerten zu können. Um die Protagonisten dabei richtig ins Schwitzen zu bringen, kommt mit der Radeon X800 XT Platinum Edition die derzeit schnellste Grafikkarte für den auslaufenden AGP-Steckplatz zum Einsatz. Um darüber hinaus der Zielsetzung, einen möglichst leisen Rechner zu erhalten, gerecht zu werden, verzichten wir auf eine Gehäuseentlüftung des Yeong-Yang Midi-Towers und vertrauen neben den Tätigkeiten der Netzteillüfter gänzlich auf die etwaige Mitbelüftung des eingesetzten Prozessorkühlers. Um auch dabei der Vielfalt des Marktes beizukommen, testen wir einmal mit dem XP-90 C stellvertretend für die konventionelle, sowie mit dem Arctic-Cooling Freezer 4 als Vertreter der Tower-Kühltechnik.
Nach dem Aufbau der jeweiligen Konfiguration wird das System per 3DMark 03-Loop etwa eine Stunde lang aufgewärmt. Daran schließen sich fünf weitere Durchlaufe der 3DMark 03-Gametests an, in deren Verlauf die maximale Grafikchiptemperatur mit dem Rivatuner dokumentiert wird. Nach weiteren zehn Minuten des Nichtstuns wird die aktuelle Temperatur als Leerlauftemperatur dokumentiert. Dabei ist zu sagen, dass alle Messungen doppelt durchgeführt wurden und das jeweilige Mittel im Endeffekt unseren Vergleichspunkt darstellt. Differenzen im Bereich von zwei bis drei Grad können als Fehlertoleranz angesehen werden.